Einem Puma zu begegnen, ist im US-Bundesstaat Colorado mit seiner wilden Natur gar nicht so unwahrscheinlich. Selten jedoch trauen sich die scheuen Tiere an Behausungen von Menschen heran.
Am vergangenen Sonntag aber wagte sich ein männliches Tier nicht nur bis in die Großstadt Boulder hinein, die an den Ausläufern der Rocky Mountains etwa 50 Kilometer nordwestlich von Denver liegt. Der Puma-Kater war so neugierig, dass er bei seinem Abenteuer buchstäblich stecken blieb und aus eigener Kraft weder vor noch zurück kam.

Glücklicherweise wurde die Großkatze entdeckt, als sie seitlich eingeklemmt unter dem Fundament der Veranda eines Einfamilienhauses lag und sich kaum noch bewegen konnte: Der Hund der Familie wurde morgens gegen 7.30 Uhr auf das Wildtier und seine missliche Lage aufmerksam, wie örtliche Wildhüter mitteilten.
In Colorado begegnet man Streifenhörnchen, Waschbären – und Pumas
Als der Hund anschlug, hätte die Familie vermutlich an Vieles gedacht. Man entdeckt ja alle möglichen Tiere im Garten, schrieb ein Online-Portal trocken – Streifenhörnchen oder Waschbären etwa. Für die Familie sei es daher ein Schock gewesen, ein so großes Tier unter dem Fußboden ihres Hauses zu finden.
Ein Schock war es vermutlich auch für den Puma, als er mit einer Taschenlampe in seinem Gefängnis angeleuchtet wurde.
Sofort war der Familie klar: Dieses große Tier brauchte Hilfe. Sie alarmierten die örtlichen Behörden – und mit vereinten Kräften gelang es Polizei und Wildtier-Experten, den abenteuerlustigen Puma-Kater zu befreien.
Puma wurde betäubt und vorsichtig aus dem Spalt unter der Veranda befreit
Dafür wurde das Tier von einem Wildhüter betäubt und dann von den Helfern vorsichtig aus dem Spalt gezogen, berichteten die Naturpark-Verwaltung von "Colorado Parks & Wildlife" (CPW) und die örtliche Presse. Gegen 10 Uhr morgens habe man das Tier befreien können und schon gegen 1 Uhr mittags in der Wildnis frei gelassen.
Die Wildhüter beschrieben das Tier als einen Puma-Kater, der etwa 115 bis 120 Pfund – um die 60 Kilo – wiege und bei guter Gesundheit sei. Man habe ihn sicherheitshalber in eine entlegene Gegend gebracht, weit weg von der Großstadt. Videos in den sozialen Medien zeigen seine Freilassung.
Schätzungsweise streifen laut den CPW-Experten 3000 bis 7000 Pumas durch Colorado. Eigentlich meiden sie Siedlungen. Angriffe auf Menschen seien extrem selten – etwa "so wahrscheinlich, wie am Geburtstag vom Blitz getroffen zu werden", wie es ein Wildtier-Spezialist in einem Artikel zu dem Fall ausdrückte.
Allerdings würden die Tiere gerade jetzt im Frühjahr aus den bergigen in flachere Regionen herabsteigen, weil sie ihren Beutetieren – vor allem Wild – bei ihrer Wanderung folgten. Das Wild finde in den Tälern gegen Ende des Winters mehr Nahrung als in den Bergen.
Für Haustiere – kleinere Hunde zum Beispiel – seien Pumas jedoch eine Gefahr, weshalb man vor allem bei Spaziergängen in entlegeneren Regionen aufpassen soll, heißt es in den Berichten.
Zu welcher Rasse der aufmerksame Hund der Familie in der 100.000-Einwohner-Stadt Boulder gehörte, wird nicht erwähnt. Zum Glück ging das Abenteuer des neugierigen Pumas jedoch für alle Beteiligten gut aus.
Quellen: Colorado Parks & Wildlife, "People.com", "Newsweek" "CBS Denver" "Times-Call"

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