USA Vier Monate nach Fluglizenz: 18-Jähriger muss auf Route 66 notlanden

Mit einer solchen Piper PA-28 musste der Pilot eine Notlandung auf der Route 66 in den USA machen
Mit einer solchen Maschine der Marke Piper PA-28 musste der 18-Jährige notlanden (Symbolbild)
© Aviation-Stock / / Imago Images
Nur vier Monate nachdem er seinen Flugschein erhalten hatte, musste ein 18-Jähriger auf der bekannten Route 66 in den USA notlanden. Mit im Flugzeug waren seine Großmutter und zwei Cousins.

Es ist eine Szene wie im Film: Im südlichen Kalifornien musste ein 18-jähriger Pilot notlanden – ausgerechnet auf der berühmten Route 66. Wie mehrere lokale Medien berichten, hatte Brock Peters erst vor vier Monaten seinen Flugschein bestanden. Am 2. Januar lud er seine Großmutter und zwei Cousins auf einen Rundflug in einem Sportflugzeug der Marke "Piper PA-28" ein, doch der wäre fast tödlich geendet. 

USA: 18-Jähriger muss auf Route 66 notlanden

Eigentlich hatten die Familienmitglieder geplant, von Apple Valley nach Riverside zu fliegen. Doch über dem Cajon-Pass, nordöstlich von Los Angeles, gab es plötzlich einen lauten Knall. Der Motor fiel direkt danach aus – in knapp 1700 Metern Höhe. Versuche die Maschine wieder zu starten schlugen fehl, das Flugzeug verlor schnell an Höhe.

Peters' Großmutter bekam Panik und begann zu schreien und zu weinen. Anders der 18-jährige Pilot: "Ich habe versucht das auszublenden und mich nur auf das Flugzeug konzentriert", erklärte er in einem Interview mit dem Lokalsender "KCAL News". "Es waren nur die Maschine und ich. Es ging nur darum, uns alle heil runterzubringen."

Die Felder unter ihm waren für eine Landung zu gefährlich – die Route 66 war seine Chance

Weil der Motor sich nicht neu starten ließ, dachte Peters über eine Notlandung nach – wie er sie in der Flugschule gelernt hatte. Doch in der staubigen Wüste von Kalifornien war es nicht ganz so einfach, einen geeigneten Platz zu finden. Zwar sah er Felder unter der Maschine, doch weil er aus der Region kommt, wusste er, dass eine Landung dort fiel zu gefährlich wäre: "Da sind überall Felsen und Bäume", erklärte er. 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Dann fiel sein Blick auf einen ruhigen Abschnitt des berühmtesten Highways der USA, der Route 66 – seine Chance. Doch auch die Straße war alles andere als eine entspannte Landebahn. Vor ihm lag ein Hügel, davor eine Kurve. Er musste beide passieren, damit er die Maschine sicher landen konnte. 

Als er zum Landeanflug ansetzte, sah er ein Auto auf sich zu kommen, das die Situation glücklicherweise gleich erkannte und an den Straßenrand fuhr, um dem Flugzeug mehr Platz zu schaffen. Was Peters allerdings nicht sah, waren Strommasten, die nicht nur neben der Fahrbahn aufgestellt waren. Die Leitungen kreuzten die Straße auch alle paar hundert Meter. 

Wie durch ein Wunder verfehlte er sie und brachte das Flugzeug tatsächlich auf dem Highway zum Stehen. "Es war eine genauso weiche Landung wie sonst auch", so Peters. Später sagte er: "Ich habe sie [die Stromleitungen Anm. d. Red.] nicht gesehen. Ich glaube, das war göttliche Intervention, diese Leitungen von mir fernzuhalten."

Wie der 18-Jährige erklärte, habe er während der Notsituation praktisch überhaupt nicht mit seinen Passagieren gesprochen. Er habe nur gesagt, dass sie landen müssten. Seine beiden Cousins, beide in den 30ern, und seine 77-jährige Großmutter hätten zwar unter Schock gestanden, seien aber unverletzt geblieben. Das bestätigte später auch die Flugaufsichtsbehörde FAA.

"Bleibt ruhig, erinnert euch an eure Ausbildung und vertraut auf Gott."

Nachdem das Flugzeug zum Stehen gekommen war, verständigte Peters den Notruf. Ein Feuerwehrauto kam, um das Flugzeug von der Fahrbahn zu schleppen. Nun soll untersucht werden, warum der Motor des Flugzeugs ausgefallen war. 

"Wir können immer noch nicht glauben, dass dies überhaupt passiert ist. Es ist immer noch erschreckend", sagte Peters. Viele Notlandungen "sind tödlich", fügte er hinzu. "Und jetzt kann ich verstehen, warum." 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Das zweifellos negative Erlebnis soll Peters aber nicht von seinem Traum abbringen, Berufspilot zu werden betonte er: "Ich habe so viele Nachrichten bekommen: 'Gute Arbeit', 'Tolle Landung'", einige hätten ihm geschrieben, er habe die Luftfahrt-Community wahrlich inspiriert. 

Mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: "Es war eine gute Übung für mich." Auf die Frage, ob er Tipps für Piloten habe, die in eine ähnliche Situation kommen, sagte er: "Bleibt ruhig, erinnert euch an eure Ausbildung und vertraut auf Gott."

PRODUKTE & TIPPS