Die Boeing 747 war das erste Großraumflugzeug der Welt. Eigentlich war der Jumbojet mit seiner riesigen Spannweite von fast 60 Metern gar nicht für den Passagierverkehr, sondern als für die US Air Force entwickelt worden – mit einem leicht zu öffnendem Bugtor, aus dem die Panzer und Militärfahrzeuge rollen sollten. Doch das Pentagon hatte sich für die "Galaxy" von Lockheed entschieden. So musste eine Passagiervariante her.
Die 747 war geboren, innerhalb von nur vier Jahren Entwicklungszeit. Der viel breitere Rumpf mit erstmals zwei Gängen in der Passagierkabine bedeutete einen Quantensprung für die Luftfahrt. Mit diesem Jet verdoppelte sich im Vergleich zur Boeing 707 die Anzahl der Sitzplätze. “If you buy it, I build it”, soll der damalige Boeing-Chef William Allen zum damaligen PanAm-Chef Juan Trippe gesagt haben. Die einst legendäre US-Fluggesellschaft bestellte 1966 vom Reißbrett aus gleich 25 Exemplare.
Doch inzwischen gehören Großraumjets mit vier Triebwerken, die viel Kerosin verbrauchen, zu den Dinosauriern der Luftfahrt. Schon vor der Corona-Pandemie haben sich viele Airlines von diesem Flugzeugtyp mit dem markanten Buckel verabschiedet. Die jüngste Version, die Boeing 747-8, erwies sich in der Passagiervariante als ein ökonomischer Flop – nur Lufthansa (19 Exemplare) und Korean Air (10 Exemplare) kauften eine zweistellige Anzahl. Nun ist die letzte 747 an ihren Käufer übergeben worden.
Boeing 747 - die "Königin der Lüfte"
Zum Abschied der "Königin der Lüfte", wie die 747 auch genannt wird, haben die beiden Luftfahrtjournalisten Andreas Spaeth und Geoffrey Thomas den opulenten Bildband "Boeing 747 - Erinnerungen an einen Giganten" bei Delius Fine Books herausgebracht, der neben der Geschichte über die Entwicklung des Flugzeuges viele erstmals veröffentlichte Fotografien und Werbeplakate zeigt.
Das glücklicherweise gleich zweisprachig (deutsch und englisch) erschienene Fotobuch zeichnet in acht Kapiteln die technische Innovation des Flugzeuges nach, wie der Jumbojet das Fliegen revolutioniert und für die Massen erschwinglicher gemacht hat.
Die bibliophile Ausgabe mit ihren längeren Texten auf silbern hinterlegten Seiten widmet sich insbesondere dem Design der frühen 1970er Jahre, der legendären Lounge im Upper Deck und der Vermarktung des fliegenden Giganten.
Damit wird das Buch zu einer optischen Bibel für die Boeing 747 und einer Hommage an ein großes Kapitel der zivilen Luftfahrt, das noch nicht abgeschlossen ist – noch kann man bei einigen Airlines Flüge mit der Boeing 747 buchen.
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