Großer Bahnhof für den neuen Flieger: Als am 18. Januar 2005 Airbus das erste Exemplar eines A380 der Öffentlichkeit vorstellte, waren unter den 5000 geladenen Gästen auch die Staats- und Regierungschefs der vier hauptbeteiligten Länder: Kanzler Gerhard Schröder, Jacques Chirac aus Frankreich, Tony Blair aus Großbritannien und José Zapatero aus Spanien.
Die vier Politiker feierten den Sieg der europäischen Flugzeugbauer über die Amerikaner: Das neue Flaggschiff des Airbus-Konzerns übertraf in allen Dimensionen den Jumbojet und verwies die Boeing 747 auf Platz 2 der Passagierflugzeuge.
Schon vor der Corona-Pandemie hat die Realität die Macher eingeholt: Die ersten Exemplare, die zehn Jahre bei Singapore Airlines, Emirates und Air France im Einsatz waren, wurden außer Dienst gestellt. Dabei könnten die Flugzeuge bei regelmäßiger Wartung gut 25 Jahre fliegen.
Aber nach Ablauf der Leasing-Verträge wurde nur in einem Fall vorübergehend ein neuer Betreiber gefunden, einen Gebrauchtmarkt für den Super-Airbus gibt es nicht.
Seit März 2020 haben fast alle A380-Betreiber ihre Flugzeuge für länger geparkt. Air France hat sich sogar von allen zehn Exemplaren für immer getrennt. So droht dem einstigen Vorzeige-Flugzeug eine Ausschlachtung und Zerlegung, weit früher als geplant. Anfang 2022 sind vereinzelte A380 für Emirates, Singapore Airlines, Qantas und Qatar Airways wieder unterwegs.
Flug ins Guinness-Buch
Den Titel "größtes Passagierflugzeug der Welt" kann man der A380 vorerst nicht nehmen. Dabei gibt und gab es Konstruktionen, die heute in Vergessenheit geraten sind, obwohl sie vor Jahrzehnten neue Maßstäbe setzten.

Mehrere Flugzeuge blieben Unikate, eine Serienproduktion lief nie an. Zu den Giganten der Lüfte gehören auch Entwicklungen für das Militär und die Raumfahrt: Die Antonow An-225 sollte ursprünglich die Raumfähre der Sowjets transportieren. Doch der sechsstrahlige Transporter aus dem Jahr 1988 fliegt nach wie vor.
Mit der größten zugelassenen Startmasse aller bisher gebauten Flugzeuge kann die An-225 im Charterdienst bis zu 250 Tonnen schwere Industriemaschinen transportieren.
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