Bei den Passagieren ist der Airbus A380 beliebt. Die Fluggesellschaften haben dagegen ein eher zwiespältiges Verhältnis: Das Großraumflugzeug mit vier Triebwerken verbraucht im Vergleich zu Jets der jüngsten Generation wie der Airbus A350 oder die Boeing 787 mit nur zwei Triebwerken viel mehr Kerosin. Diese sind nicht nur wirtschaftlicher zu betreiben, sondern auch einfacher zu füllen. Je nach Airline und Bestuhlung passen zwischen 409 und 615 Reisende in einen Airbus A380.
Auch Air France und Malaysia Airlines sehen den Riesenflieger als ein Auslaufmodell. Mit der langsamen Wiederaufnahme des Langstreckenverkehrs kommen jetzt kleinere und effizientere Flugzeuge zum Einsatz. Doch einer sieht das ganz anders: "Wenn Wettbewerber ihre A380 stilllegen, ist das Musik in meinen Ohren", sagte Sir Tim Clark von Emirates vor wenigen Tagen in einem Interview mit der Website airlines.de.
Kein Wunder, denn Emirates betreibt weltweit die mit Abstand größte A380-Flotte und hat fast die halbe A380-Produktion aufgekauft. Die letzten beiden Exemplare wird Airbus noch in diesem Jahr ausliefern. "Das ist ein sehr potentes Flugzeug, und wir werden es bis weit in die 2030er-Jahre hinein nutzen."
Da die Airline nur Großraumflugzeuge betreibt, wurden in Pandemie-Zeiten die ersten Strecken im Passagierverkehr mit der Boeing 777 wieder aufgenommen und später entsprechend der Nachfrage auf die A380 umgestellt. Auch Singapore Airlines mit der zweitgrößten A380-Flotte macht zur Zeit einen Teil ihrer Flaggschiffe wieder flott.
Ab dem 19. November kommt der Gigant auf der Strecke zwischen Singapur und London-Heathrow wieder zum Einsatz. "Die A380, von der wir künftig zwölf mit der neuesten Kabine betreiben werden, bleibt ein sehr wichtiger Teil unserer Flotte“, sagte Lee Lik Hsin, der Executive Vice Präsident von Singapore Airlines, in einem Zoom-Gespräch mit dem stern bereits im September.
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