Ihr Schicksal scheint besiegelt zu sein: die vielen Flugzeuge vom Typ Airbus A380. Der bei den Passagieren wegen des Platzangebotes in allen Klassen so beliebte Jet ist zu groß für den Flugverkehr in und nach den Corona-Zeiten geworden.
Die Airline-Manager wissen nicht, wie sie die größte Passagiermaschine der Welt in Zukunft mit 400 bis 500 Fluggästen füllen und kostendeckend betreiben sollen. Also schicken sie ihn reihenweise auf Parkplätze am Rande großer und kleiner Flugplätze oder auch zum langfristigen Konservieren in die Wüste.
In Teruel in Spanien und Alice Springs in der Mitte Australiens ist das Klima wärmer und trockener als in London, Frankfurt oder Paris. Zwar schützt dort das Klima den 440 Millionen teuren Jet - so der offizielle Listenpreis - besser vor Korrosion als in Mitteleuropa, jedoch nicht vor dem rapiden Wertverfall. Ein Gebrauchtmarkt für das doppelstöckige Flugzeug hat sich nie entwickeln können.
Für immer eingeparkte Vermögenswerte?
"Stranded assets", gestrandetes Vermögenswerte, so könnte man auch die Fotos betiteln, die geparkte A380 mit abgeklebten Türen, Fenster und Sensoren zeigen. "Flugzeuge aus der ganzen Welt im Wert von fünf Milliarden US-Dollar werden jetzt in der Wüste von Alice Springs geparkt", sagt der Fotograf Steve Strike.
Ob diese Flugzeuge jemals wieder im Liniendienst abheben werden, bleibt fraglich. Während die Airlines durch die Folgen des Coronavirus kriseln, boomt dagegen das Business der storage facilities - das sind speziell präparierte Parkflächen für Flugzeuge. In Australien will nach Medienberichten die Firma Asia Pacific Aircraft Storage ihre Kapazität auf 100 Stellplätze erweitern.

Auch an den beiden Standorten von Tarmac Aerosave in Lourdes und Toulouse in Südfrankreich sowie in Teruel werden die Plätze knapp. Allein an die 100 Großraumflugzeuge stehen auf dem drei Quadratkilometer großen Gelände in Spanien.
Bisher sind vom Airbus A380 in der Summe 242 Exemplare ausgeliefert worden. Mehr als die Hälfte ging an die drei arabischen Airlines Qatar, Etihad und Emirates. Bis zur Krise waren bei Emirates 115 Maschinen im Einsatz. Jetzt wird in Dubai der Rückbau der A380-Flotte um 40 Prozent auf 69 Flugzeuge geprüft.
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