Albstadt Drei Menschen sterben durch Schüsse – Ermittler suchen nach dem Motiv

Spurensicherung und Kriminalpolizei sind in Albstadt nach den tödlichen Schüssen im Einsatz
Spurensicherung und Kriminalpolizei sind am Sonntag in Albstadt nach den tödlichen Schüssen im Einsatz
© Moritz Liss/Ulmer/Teamfoto / Imago Images
In einem Wohnhaus in Albstadt fallen Schüsse. Ein Großaufgebot der Polizei entdeckt mehrere Tote und zwei Schwerverletzte. Die Ermittler gehen von einer familieninternen Tat aus.

Nach der Gewalttat im schwäbischen Albstadt mit drei Toten und zwei Verletzten dauern die Ermittlungen der Polizei an. Das Motiv des mutmaßlichen Schützen ist weiter unklar. Insbesondere der genaue Ablauf des Geschehens sowie die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Hinweise auf eine Beteiligung eines Dritten gebe es nicht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Reutlingen und Hechingen mit.

Der Mann war nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft ein 63-jähriger Deutscher. Es deutete sich zuletzt an, woher er die Tatwaffe gehabt haben könnte: Er war Jäger. Ob die bei der Tat verwendete Schusswaffe zu den Waffen gehörte, die er im Rahmen seiner Jagdausübung legal besessen habe, sei Teil der Ermittlungen, hieß es.

Polizei rückt nach Schüssen in Albstadt mit Großaufgebot aus

Am Sonntag waren in einem Wohngebiet von Albstadt Schüsse gefallen. Nach Notrufen rückte die Polizei zu einem Großeinsatz aus, auch Spezialkräfte waren vor Ort. Dort entdeckten sie die Toten und Schwerverletzten.

Rat und Hilfe

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail oder Chat ist möglich.  Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.

Bei den Toten handelt es sich nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei um zwei Männer und eine Frau. Unter ihnen war auch der mutmaßliche Täter. Die zwei Verletzten waren Frauen. Sie erlitten Schusswunden und kamen mit Rettungshubschraubern in Kliniken. Ihr genauer Gesundheitszustand war zuletzt unklar. 

Mutmaßlicher Täter unter den Toten

Ersten Erkenntnissen zufolge handelte es sich nicht um einen Amoklauf. Die Ermittler gehen vielmehr von einer familieninternen Tat aus. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, schoss der 63-Jährige auf seine 84-jährige Schwiegermutter, seinen 24-jährigen Sohn, seine 26-jährige Tochter und seine 59-jährige Ehefrau. Der Sohn und die Schwiegermutter seien gestorben, die Tochter und die Ehefrau schwer verletzt worden und würden noch immer im Krankenhaus behandelt. 

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Den mutmaßlichen Täter fanden Beamte tot im Garten des Wohnhauses. Die Tatwaffe wurde sichergestellt. Der 63-Jährige habe nach seiner Tat Suizid begangen. 

Albstadt ist eine Kleinstadt im Zollernalbkreis und hat etwa 46.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Stadt liegt auf der Schwäbischen Alb, ungefähr 85 Kilometer südlich von Stuttgart und rund 60 Kilometer nördlich des Bodensees.

AFP · DPA
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