Dreieinhalb Wochen nach dem Gewaltverbrechen an einem Ehepaar in Schwaben haben die Ermittler am Dienstag drei Verdächtige in Bayern und Baden-Württemberg gefasst. Zwei Menschen wurden in den frühen Morgenstunden im bayerischen Altenstadt südlich von Ulm festgenommen. Es handelt sich um eine 32-Jährige und deren 37 Jahre alten Ehemann.
Der dritte Festgenommene ist ein 32 Jahre alter Mann aus Albstadt (Baden-Württemberg). Die drei Verdächtigen sollen die Tat gemeinschaftlich begangen haben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Memmingen, Oberstaatsanwalt Thorsten Thamm. Genaue Details dazu gaben die Ermittler aber nicht bekannt, um die weitere Untersuchung des Falls nicht zu gefährden.
Polizei suchte Verdächtige im Umfeld des Ehepaars
Angehörige hatten den 70-Jährigen und die 55-Jährige am 22. April tot in ihrem Haus in Altenstadt gefunden. Von Anfang an war die Kripo davon ausgegangen, dass die Täter vermutlich im Bekanntenkreis der Opfer zu suchen sind. Dass ein oder mehrere Einbrecher den Mann und die Frau getötet haben könnten, wurde nach wenigen Tagen ausgeschlossen. Die Kripo hatte eine Sonderkommission gegründet, um das Verbrechen aufzuklären.
Vor 25 Jahren wollte ein Ehepaar im Chiemgau Campingurlaub machen – dann kam der Tod über sie

Im sozialen Umfeld der Getöteten gebe es Menschen, "die mögliche Motive für die Gewalttat haben können", hatte die Polizei dann Ende April berichtet. Am Dienstag ergänzten die Beamten nach der Festnahme: "Aufgrund zahlreicher physikalischer und digitaler Spuren, welche die Ermittler feststellten und auswerteten, hatte sich der Tatverdacht gegen die Verhafteten in den vergangenen Tagen erhärtet." Die Kriminalpolizei geht davon aus, dass ein Streit um Vermögenswerte als zentrales Motiv für die Gewalttat in Frage kommt.
Wohnungen in Albstadt und Altenstadt durchsucht
Bei der Festnahme wurden die Ermittler von Spezialkräften der Polizei unterstützt. Anschließend wurden die Wohnungen der Verdächtigen durchsucht. Die Beschuldigten befinden sich nun in Untersuchungshaft in verschiedenen Justizvollzugsanstalten.
Die Täter sollen nach dem Verbrechen noch versucht haben, das Geschehen als eine Art Selbsttötung zu tarnen. Es sollte so aussehen, dass eines der Opfer das andere getötet und sich dann selbst umgebracht hat. Die Kripo schloss aber auch einen solchen sogenannten erweiterten Suizid recht schnell aus.
Quellen: DPA, Pressemitteilung der Polizei Bayern.