Berlin Mann in U-Bahn bewusstlos getreten

Er zeigte Zivilcourage - und wurde schwer verletzt: Ein 44-Jähriger wollte in der Berliner U-Bahn mehrere Frauen vor einem zudringlichen Fahrgast schützen. Der jüngere Mann trat ihm daraufhin so schwer gegen den Kopf, dass er später reanimiert werden musste. Der Täter flüchtete.

Ein 44-jähriger Mann ist am Samstag in einer Berliner U-Bahn von einem unbekannten Täter schwer verletzt worden. Der Fahrgast musste von einem Notarzt reanimiert werden. Das Opfer wurde in ein Krankenhaus gebracht und ist nicht vernehmungsfähig. Nach ersten Erkenntnissen hatte der 44-Jährige mehrere junge Frauen vor Zudringlichkeiten des mutmaßlichen Täters schützen wollen. Der Angreifer soll etwa 20 Jahre alt sein. Er trat dem Opfer während des Streits mit voller Wucht gegen den Kopf und flüchtete. Das Opfer liege im Krankenhaus. Lebensgefahr bestehe aber nicht, sagte ein Sprecher der Polizei.

Zum Tathergang teilte die Polizei mit, dass ein Unbekannter in einer U-Bahn mehrere junge Frauen verbal belästigt habe. Der 44-Jährige habe den deutlich jüngeren Mann zum Aufhören aufgefordert. Dieser habe dem Opfer zunächst einen Schlag ins Gesicht versetzt, sich danach an der Haltestange festgehalten und mit den Beinen gegen den Kopf des Opfers getreten. Der 44-Jährige sei bewusstlos zu Boden gestürzt.

Mordkommissiion ermittelt

Der Unbekannte flüchtete am Bahnhof Westhafen. Ein Zeuge hatte vergeblich versucht, ihn festzuhalten. Nach Polizei-Angaben beschrieben Zeugen den Angreifer als etwa 20 Jahre alten Mann, der etwa 1,80 Meter groß ist. Er soll kurze, gelockte schwarze Haare tragen und laut Polizeibericht "vermutlich Südländer" sein. Er trug zur Tatzeit ein weißgrau gestreiftes Kapuzenshirt, dunkle Jeans und Turnschuhe. Die Berliner die Mordkommission jetzt wegen versuchten Tötungsdeliktes.

Im Nahverkehr in Berlin war es in jüngster Zeit wiederholt zu schwerwiegenden Vorfällen gekommen. Mehrfach sind Straßenbahnen und Busse mit Steinen beworfen worden. Am vergangenen Dienstag wurde ein BVG-Busfahrer im Wedding von einem Fahrgast im Gesicht verletzt. In der Woche davor waren zwei Busfahrer von randalierenden und betrunkenen Fahrgästen geschlagen worden. Die BVG-Mitarbeiter hatten daraufhin eine Unterschriftensammlung gestartet und einen "Runden Tisch" gegen zunehmende Gewalt im öffentlichen Personen-Nahverkehr gefordert.

DPA
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