Gut drei Monate nach dem spektakulären Raubüberfall auf ein Pokerturnier in Berlin hat die Staatsanwaltschaft gegen den mutmaßlichen Initiator Anklage erhoben. Der 31-Jährige muss sich wegen gemeinschaftlichen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte. Ihm wird vorgeworfen, die Idee zu dem Raub gehabt, den Tatplan entwickelt und fünf weitere Männer für die Umsetzung gewonnen zu haben.
Als Teilnehmer an dem Pokerturnier in dem Luxushotel am Potsdamer Platz habe er bemerkt, dass die Startgelder der Teilnehmer als Bargeldbeträge in einem provisorischen Kassenbereich verwahrt und nach Kassenschluss offen zugänglich gezählt worden seien. Zudem habe er festgestellt, dass das Wachpersonal unbewaffnet gewesen sei. Der Angeschuldigte habe mit seinem Mobiltelefon aus dem Hotel das Signal zum Losschlagen gegeben und einen Betrag von mindestens 30.000 Euro aus der Beute erhalten.
Fünf Räuber hatten am 6. März Deutschlands größtes Pokerturnier in einer spektakulären Aktion überfallen und 242.000 Euro erbeutet. Ende Mai wurden sie und der mutmaßliche Drahtzieher gefasst. Ein Verdächtiger hatte den Ermittlern 4.000 Euro zurückgegeben. Vom Rest der Beute fehlt jedoch nach wie vor jede Spur.