Der ehemalige TV-Moderator Gerhard Delling sieht sich mit neuen schweren Vorwürfen konfrontiert. Rund um die Entführung der Kinder seiner Lebensgefährtin Christina Block aus der Obhut des Vaters Stephan Hensel in Dänemark soll Delling falsche Gerüchte gestreut haben.
Hintergrund waren schwerwiegende Anschuldigungen, die einem "Spiegel"-Bericht zufolge in internen Notizen von Christina Block auftauchten. Demnach wurden unbelegte Hinweise verbreitet, die besagen, dass Hensel und sein Anwalt Gerd U. in sexuelle Übergriffe auf Kinder verwickelt gewesen seien.
Jetzt reichten die Anwälte des Vaters der Block-Kinder offenbar Anzeige gegen Delling ein. Der Vorwurf lautet Verleumdung. Delling soll an erfundenen Pädophilie-Vorwürfen in Zusammenhang mit dem Strafverfahren beteiligt gewesen sein. Auf Anfrage des stern teilte die Staatsanwaltschaft Hamburg mit: "Den Eingang der Strafanzeige können wir zum aktuellen Zeitpunkt nicht bestätigen. Der Sachverhalt ist hier aber hinreichend bekannt." Zuerst hatte der NDR berichtet, die "Bild"-Zeitung zitiert nun aus der Anzeige.
Was Gerhard Delling angeblich behauptete
Laut dem Bericht der "Bild"-Zeitung habe der Ex-Sportmoderator in Gesprächen und Textnachrichten mit Journalisten und dem Anwalt der Block-Familie mehrfach behauptet, Hensel und sein Anwalt seien in Besitz von Kinderpornos.
Demnach soll Delling seiner Tochter am 3. Januar 2024 in einer Textnachricht geschrieben haben, es gehe darum, "dass die Kinderpornostory um ihn und seinen Anwalt publik wird". Anrufe beim LKA (Landeskriminalamt) seien nötig, um dies zu erreichen. Delling habe seiner Tochter auch berichtet, dass er diesen Tipp bereits NDR-Reportern gab.
Weiter soll es in der Strafanzeige heißen, dass Delling am selben Tag den Rechtsanwalt der Block-Familie per Chat gebeten habe, gemeinsam Hamburgs Innensenator Andy Grote über die Vorwürfe gegen Hensel zu informieren. Delling soll dazu geschrieben haben: "Dann kommt da Bewegung rein".
Staatsanwaltschaft Hamburg entscheidet sich wohl gegen Ermittlungsverfahren
Laut der "Bild"-Zeitung werden in der Strafanzeige folgende Gründe für Dellings mutmaßliche Verleumdung genannt: "Die öffentliche Aufmerksamkeit von den Straftaten seiner Lebensgefährtin und seiner Beteiligung daran abzulenken und für die Taten einen vermeintlichen Rechtfertigungsgrund zu schaffen. Die Behauptungen, Herr Hensel sei im Besitz kinderpornografischen Materials gewesen oder nutze sein Haus auf Sylt für den sexuellen Missbrauch von Kindern, sind nachweislich unwahr."
Einem Bericht der "Zeit" zufolge hat sich die Hamburger Staatsanwaltschaft mittlerweile gegen ein Ermittlungsverfahren wegen Besitzes von kinderpornografischem Material entschieden.
Delling und Block weisen Vorwürfe zurück
Gerhard Delling und seine Lebensgefährtin Christina Block weisen alle Vorwürfe zurück. Dellings Anwalt David R. erklärte auf Anfrage der "Bild"-Zeitung, dass Block schon im Herbst 2023 Informationen mit einem Pädophilie-Verdacht an die Ermittlungsbehörden gegeben habe – "mit der ausdrücklichen Bitte um Verifikation und Prüfung des Inhalts". Es sei jedoch bis Januar 2024 "nachweislich kein Ergebnis dieser Prüfung mitgeteilt worden, obgleich sie und ihr Verteidiger mehrfach danach gefragt hatten."
Weiter sagte der Anwalt, Delling habe "zu keinem Zeitpunkt wissentlich unwahre Tatsachen über Herrn Hensel verbreitet." Vielmehr habe Delling es für "dringend klärungsbedürftig" gehalten, dass es seit Monaten "kein Ermittlungsergebnis der Staatsanwaltschaft zu diesem Material gab".
