Schleswig-Holstein trauert um zwei Menschen. Bei der Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg wurden am Mittwoch eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger getötet. Fünf weitere Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt. Noch am Bahnsteig des Bahnhofs von Brokstedt (Kreis Steinburg) wurde ein 33-Jähriger von der Polizei festgenommen. Ein Haftrichter erließ einen Tag nach der Tat Untersuchungshaft gegen den Mann. Der Vorwurf lautet auf zweifachen Mord aus Heimtücke und vierfachen versuchten Totschlag. Das Motiv ist weiterhin unklar. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es laut Staatsanwaltschaft nicht.
Die Tat im Regionalexpress schrieb neben der Trauer noch weitere Geschichten. Jene vom Heldenmut mehrerer Fahrgäste zum Beispiel, die sich mit allem, was sie greifen konnten, dem Angreifer entgegenstellten und so vielleicht noch Schlimmeres verhinderten.
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Wie immer nach solchen Taten richten sich die Blicke jedoch auch und vor allem auf den Täter. Wie konnte es so weit kommen? Hätte der Angriff, hätten die Toten verhindert werden können? Einfache Antworten gibt es meist nicht. Im Fall von Brokstedt gab es jedoch zumindest deutliche Warnsignale, die zwar nicht übersehen wurden, aber bei denen die Institutionen des Staates an ihre Grenzen stießen.