Nach einem tödlichen Unfall mit Fahrerflucht bei Freiburg ist der angeklagte Polizist Timo A. zu einer Haftstrafe von zwei Jahren ohne Bewährung verurteilt worden. Vor Ablauf von zwei Jahren und sieben Monaten darf er zudem keinen neuen Führerschein machen, urteilte das Amtsgericht am Dienstag. Die Fahrerlaubnis war ihm nach dem Unfall vor elf Monaten entzogen worden.
Der 32-Jährige hatte zugegeben, nach einem polizeiinternen Sommerfest betrunken einen Motorradfahrer angefahren zu haben und dann in Panik geflüchtet zu sein. Das 55 Jahre alte Opfer war am Unfallort auf der Autobahn 5 bei Freiburg an seinen schweren Verletzungen gestorben. Der Fall erregte Aufsehen, weil es Hinweise darauf gab, dass Timo A. zumindest zeitweise von Kollegen des MEK gedeckt wurde. A. stellte sich erst nach einigen Stunden der Polizei. In seinem Blut war zu diesem Zeitpunkt kein Alkohol mehr nachweisbar.
Scherbenhaufen der Existenz
Das Gericht verurteilte den suspendierten Polizisten wegen fahrlässiger Tötung, vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrerflucht. Man sei unter der Forderung der Staatsanwaltschaft geblieben, sagte Richter Lars Petersen. Denn der Verurteilte stehe "vor einem Scherbenhaufen seiner beruflichen und bürgerlichen Existenz". Nach der Haft werde er sich einen neuen Job suchen müssen.