Nach dem Babyleichen-Fund vor einem Hamburger Hochhaus sucht die Polizei weiter nach der Mutter. Beamten setzen die Durchsuchung von Wohnungen fort und stellten sämtliche Müllcontainer der Wohnanlage sicher, wie die Polizei mitteilte. "Wir suchen nach Spuren von einer Entbindung und von der Tat", sagte Polizeisprecher Ralf Meyer. Zu diesem Zweck würden auch weitere Speichelproben genommen und ein psychologisches Profil der Frau erstellt.
Es gebe noch zahlreiche Wohnungen in dem rund 20 Stockwerke hohen Gebäudekomplex im Hamburger Westen, die untersucht werden müssten. "Wir gehen davon aus, dass der Tatort und der Fundort einen engen örtlichen Zusammenhang haben", sagte Meyer. Am Wochenende hatte die Polizei nach eigenen Angaben bereits mehr als 100 Wohnungen überprüft und freiwillige Speichelproben von Frauen genommen. Das DNA-Muster der Mutter werde für diese Woche erwartet.
Am Samstagmittag hatte ein Spaziergänger die Babyleiche in einer Plastiktüte auf einem Rasenstück gefunden. Nach ersten Ergebnissen der Obduktion hatte das Mädchen nach der Geburt gelebt und starb an den schweren Verletzungen nach einem Sturz aus großer Höhe. Die Polizei schätzte die Tatzeit auf zirka 10.00 Uhr. Das Baby war laut Polizei voll entwickelt und wog mehr als 3.000 Gramm. "Wir gehen davon aus, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein europäisches Kind handelt", sagte Meyer.
Vor zwei Wochen war auf einem Parkplatz in Schleswig-Holstein eine Babyleiche in einer Tüte gefunden worden. Die Todesursache war zunächst noch unklar. Ein im Oktober in Hamburg in einem Gebüsch in einer Tüte abgelegtes Baby war eine Totgeburt, wie die Obduktion ergab.