Geschützt mit Brustpanzern und Knieschonern haben mehrere Männer in der Nacht zum Montag ein Erntefest im nordosthessischen Bad Sooden-Allendorf überfallen. Nach Angaben der Polizei waren die vier bis sechs Unbekannten mit Teleskopschlagstöcken, Baseballschlägern und armlangen Holzlatten über die Gäste hergefallen. Dabei seien 13 Menschen verletzt worden; zwei von ihnen so schwer, dass sie mit Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Lebensgefahr bestehe jedoch nicht. Auch Stunden nach dem Überfall waren die Herkunft der Täter und vor allem ihr Motiv noch völlig rätselhaft.
"Alles ging rasend schnell", sagte ein Polizeisprecher. "Die Menschen in dem Festzelt wurden von dem Angriff und dieser Brutalität völlig überrascht." Immerhin seien die Männer nicht maskiert gewesen, was wertvolle Anhaltspunkte liefere. "Eine heiße Spur gibt es aber noch nicht", sagte der Polizeisprecher am frühen Nachmittag. Die jungen Männer im Alter von etwa 20 Jahren werden als südländisch mit nach hinten oder hochgegelten Haaren beschrieben. Sie hätten schwarze Kleidung, zum Teil schwarze Stiefel und sogar schwarze Handschuhe getragen.
Nach ersten Ermittlungen flüchteten die Männer nach dem Überfall in einem oder mehreren Autos. Zuvor habe einem Täter eine Holzlatte entrissen werden können, ein anderer habe sein Pfefferspray verloren. "Es gibt sehr viele Zeugen, die wir einzeln vernehmen werden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren", sagte der Polizeisprecher.