Horror-Haus Paar aus Höxter soll zweite Frau getötet und im Kamin verbrannt haben

Die Ermittlungen im Horror-Haus von Höxter bringen immer grausigere Details ans Tageslicht: Das verdächtigte Paar hat demnach eine zweite Frau umgebracht, ihre Leiche zerstückelt und im Kamin des Gehöfts verbrannt. 

Im Haus des in der vergangenen Woche festgenommenen Paars im nordrhein-westfälischen Höxter ist nach Angaben der Ermittler eine weitere Frau getötet worden. Es handle sich um eine 33-Jährige aus Niedersachsen, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Meyer in Bielefeld. Sie sei am 1. August 2014 nach "schwersten körperlichen Misshandlungen" gestorben. Ihr Leichnam sei zunächst tiefgefroren worden. Leichenteile seien dann nach und nach verbrannt worden.

Zudem gebe es Hinweise auf mehrere weitere misshandelte Frauen, die die Bekanntschaft mit dem Paar verletzt überlebt haben. So werde derzeit eine Frau im Großraum Berlin vernommen. Sie soll das Haus in Höxter in den Medien wiedererkannt und sich dann bei den Ermittlern gemeldet haben. 

Haus in Höxter wird minutiös durchsucht

Konkrete Hinweise, dass eine dritte Frau in dem Haus in Höxter gestorben ist, gebe es nicht, die Ermittler schlossen ein drittes Opfer aber auch nicht aus. Das gesamte Haus werde "quadratzentimeterweise" abgesucht, "um zu schauen, ob man Spuren anderer Frauen findet", sagte der Leiter der Mordkommission "Bosseborn", Ralf Östermann.

Die Befragungen der Verdächtigen hätten auch erfahrene Mitglieder der Mordkommission "ziemlich mitgenommen", sagte Östermann. "Das waren Abgründe, die sich da auftaten."

Verdächtiger aus Höxter misshandelte auch Komplizin

Der beschuldigte Tatverdächtige sei Hartz-IV-Empfänger, sagte Östermann. Der 46-Jährige habe die Taten abgestritten und alles auf seine Ex-Frau geschoben. Diese legte den Angaben zufolge ein Geständnis ab.

Sie sei ihrem Mann hörig gewesen und von ihm ebenfalls "massiv misshandelt" worden. Weitere Ermittlungsergebnisse stützten die Aussagen der Frau. Ihr 46-jähriger Ex-Mann bestreite dagegen eine Schuld. Das Paar soll Frauen mit Bekanntschaftsanzeigen auf das Gehöft in Höxter-Bosseborn gelockt haben. Anhaltspunkte für eine verminderte Intelligenz bei den beiden Beschuldigten haben die Ermittler nach eigenen Angaben nicht. Die beiden seien im Gegenteil recht planvoll vorgegangen.

Opfer wurden an Heizung gefesselt

Die Opfer hätten mit dem Paar "im Prinzip" gemeinsam im Haus gelebt, sagten die Ermittler. Es habe keinen separaten Raum gegeben. Wenn die Frauen aber "aufsässig" geworden seien, seien sie etwa an Heizkörper oder in der Badewanne gefesselt worden - oft die ganze Nacht.

Das Motiv dürfte eher im Bereich der Machtausübung gelegen haben und weniger im sexuellen Bereich, hieß es. Ein Psychiater sei eingebunden worden.

Der Fall einer wochenlang gefangen gehaltenen Frau war in der vergangenen Woche ans Licht gekommen. Sie starb schließlich im Krankenhaus, nachdem das Paar versucht habe, sie noch zu ihrem ursprünglichen Wohnort in Niedersachsen zurückzubringen.

DPA · AFP
kis

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