Blutiges Ende eines Shopping-Ausflugs: In einem Ikea-Möbelhaus in Schweden ist ein Paar bei einer Messerattacke ums Leben gekommen. Eine dritte Person sei bei dem Angriff in Västerås nordwestlich von Stockholm schwer verletzt worden, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Nach Medienberichten soll es sich um einen 35-jährigen Mann handeln.
Die Polizei nahm am Nachmittag einen Verdächtigen fest. "Die Person konnte vor Ort beziehungsweise in der Nähe festgehalten werden", sagte ein Polizeisprecher dem Fernsehsender SVT. Er sei den Ermittlern bislang unbekannt gewesen. Zum Motiv wurde zunächst nichts bekannt.
Tatort zwischen Töpfen und Geschirr
Alle drei Opfer seien "dem Anschein nach normale Kunden" gewesen, sagte der Warenhaus-Leiter Mattias Johansson der Lokalzeitung "Västmanlands Läns Tidning" ("VLT"). Angestellte seien nicht unter den Opfern. Die Ikea-Mitarbeiter seien aber geschockt. "Wir sind mit unseren Gedanken bei den Betroffenen", schrieb das Möbelhaus, das nach dem Angriff vorübergehend geschlossen wurde, in einer Mitteilung.
Die Attacke hat sich laut Medienberichten in der Abteilung für Küchenzubehör abgespielt, wo anschließend "viel Blut" gewesen sei, erklärte Johansson. "Ich habe viele Rettungswagen und zwei oder drei Polizeiautos gesehen", sagte ein Zeuge der Zeitung "VLT". "Die Polizei hat das Warenhaus mit Hunden betreten."
Ikea-Sprecherin Martina Smedberg sagte, es gebe keine Hinweise auf das Motiv des Angreifers. Gegen das Geschäft seien keine Drohungen ausgesprochen worden. Derartige Vorfälle seien "extrem selten und extrem ernst". "Nach meiner Kenntnis ist es das erste Mal, dass sich ein Vorfall solchen Ausmaßes ereignet hat", sagte Smedberg.
Zeuge filmt Festnahme mit Handy
Ein Zeuge filmte mit seinem Handy die Festnahme eines Mannes an einer Bushaltestelle. "Ich sah, wie Polizisten zu einem Mann an einer Bushaltestelle rannten", sagte der Zeuge der Zeitung VLT, auf deren Internetseite das Video zu sehen war. "Die Festnahme erfolgte sehr schnell, der Mann hat keinen Widerstand geleistet, aber er war sehr laut." Er sei etwa zwischen 30 und 40 Jahre alt gewesen.
Der Mann sei nicht polizeibekannt und habe keine Vorstrafen, sagte Polizeisprecher Per Strömback dem Blatt. Unklar sei bislang, ob es sich um eine geplante oder spontane Tat handelte. Dies müsse bei den Ermittlungen geklärt werden.