Kofferleiche 14-Jährige starb vor dem Verbrennen

Als man ihre Leiche fand, glaubte man, die 14-jährige Kristina sei bewusstlos in einen Koffer gesperrt und verbrannt worden. Nun kommen Gerichtsmediziner zu einem anderen Urteil.

Die in einem Koffer verbrannte 14-jährige Kristina aus Berlin ist nach neuesten Ermittlungen an einer Überdosis Drogen gestorben. Das habe die Obduktion ergeben, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Bereits vorher war bekannt, dass die Gymnasiastin die chemische Droge Ecstasy konsumierte und zahlreiche Kontakte in die Szene hatte. Die Polizei geht nun davon aus, dass das Mädchen bereits tot war, als sie in einem Koffer verbrannt wurde. Die Fahnder hatten zuvor angenommen, dass das Mädchen bei lebendigem Leib in den Koffer gesperrt und angezündet worden war.

"Wir klären nun weiter die Umstände ihres Todes", sagte ein Polizeisprecher. Welche Drogen Kristina vor ihrem Tod genommen hatte, sei noch nicht bekannt. Auch wie die Jugendliche ihre letzten 24 Stunden verbrachte, sei trotz zahlreicher Hinweise nicht geklärt. Auch bei der Suche nach den Tätern tappen die Ermittler weiter im Dunkeln. Die Polizei fahndet nach zwei südländisch aussehenden 20 bis 25 Jahre alten Männern. Sie waren zur Tatzeit in dem Park, in dem Kristina entdeckt worden war, mit einem Rollkoffer gesehen worden.

Kristina war in der Nacht zum 17. April in einem Koffer in einem Park im Berliner Stadtteil Neukölln von Unbekannten mit einer brennbaren Flüssigkeit übergossen und angezündet worden. Mehr als 380 Hinweise sind nach Angabe der Kriminalbeamten inzwischen eingegangen. Die Belohnung habe sich inzwischen auf 11.860 Euro erhöht, davon stamme rund die Hälfte von einer Privatperson. Das gespendete Geld sei allerdings auf einen Zeitraum von zwei Jahren befristet.

Die letzte heiße Spur hatte die Polizei vor rund sechs Wochen aufgenommen, als sie in dem Brandschutt einen Stofffetzen entdeckte, dem man dem Umfeld der Täter zuordnet. Der Stoff stamme nach Angaben der Ermittler von einer Decke, wie sie in der früheren DDR sehr verbreitet war.

DPA
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