Der Messerangriff auf die Lehrerin eines Berufskollegs in Essen am vergangenen Freitag könnte laut NRW-Innenminister Herbert Reul einen islamistischen Hintergrund haben. In dem Fall des tatverdächtigen 17-jährigen Kosovaren verdichteten sich entsprechende Hinweise, sagte der CDU-Politiker im Innenausschuss des NRW-Landtags. "Der Generalbundesanwalt überprüft derzeit, ob er das Verfahren übernimmt."
Der Schüler soll eine 45 Jahre alte Lehrerin am Freitag durch mehrere Stiche schwer verletzt haben. In Lebensgefahr schwebte die Pädagogin nach früheren Angaben der Behörden nicht.
Ein Richter erließ Haftbefehl gegen den 17-jährigen. Gegen ihn werde wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung ermittelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Messerangriff in Essen mutmaßlich islamistisch motiviert
Nach einer gerade erst neu erfolgten Auswertung von Datenträgern ließen sich "Hinweise auf eine religiös motivierte Tat erkennen", teilte NRW-Innenminister Reul mit. Auf eine Nachfrage im Ausschuss präzisierte der Minister, "Hinweise auf einen islamistisch motivierten Hintergrund verdichten sich." Es gehe um Videos, die der Tatverdächtige angefertigt habe. Einzelheiten könne er nicht dazu nicht nennen.
Die Staatsanwaltschaft Essen habe auch die Zentralstelle für Terrorismusbekämpfung informiert. Der Jugendliche sei polizeilich schon 2023 wegen "Bedrohung, Verstoß gegen das Waffengesetz beziehungsweise gefährliche Körperverletzung und Besitz von Kinderpornografie aufgefallen." Dem polizeilichen Staatsschutz sei er im Vorfeld aber nicht bekannt gewesen.