Messerattacke Verdächtiger nach Angriff auf Rabbiner gefasst

Eine Woche nach der Messerattacke auf einen Rabbiner in Frankfurt ist der mutmaßliche Täter gefasst worden. Das Opfer, ein 42-jähriger Rabbiner, hatte schwere Stichverletzungen im Bauchraum erlitten. Die Polizei kam dem mutmaßlichen Täter in einem Chatroom auf die Spur.

Eine Woche nach der mutmaßlich antisemitischen Messerattacke auf einen Rabbiner in Frankfurt am Main hat die Polizei einen 22-Jährigen festgenommen. Der afghanischstämmige Deutsche habe den Angriff zugegeben, eine Tötungsabsicht jedoch bestritten, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittler kamen ihm über einen Dialog in einem Internetforum auf die Spur, in dem er detaillierte Angaben zum Tathergang machte. Bei der Messerattacke war der 42-jährige Rabbiner durch einen Stich in den Bauch schwer verletzt worden. Die Gewalttat hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst.

Gegen den am Donnerstagabend festgenommenen 22-Jährigen wurde Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung erlassen. Er habe sich bei dem Zusammentreffen dem Rabbiner körperlich unterlegen gefühlt und deshalb zum Messer gegriffen, sagte er den Angaben zufolge. Eine Sonderkommission der Polizei hatte mit Hilfe eines Phantombildes nach dem Täter gefahndet, die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 4000 Euro ausgesetzt.

Angriff auf offener Straße

Der Täter hatte dem Geistlichen am vergangenen Freitagabend auf offener Straße ein Messer in den Bauch gestochen. Der durch seine Kleidung erkennbare Rabbiner war mit zwei Bekannten auf dem Nachhauseweg von der Synagoge gewesen, als der Täter mit seinen zwei Begleiterinnen ihm offenbar zufällig begegnete und ihn ansprach. Laut Polizei rief der 22-Jährige: "Scheiß-Jude, ich bringe dich um!"

DPA
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