Mord in Düsseldorf Polizei sucht in Kanalisation nach Leichenteilen

Eine Hausfrau hat ihre "von Hass geprägte" Ehe offensichtlich auf besonders perfide Weise beendet: Sie soll ihren Mann in Düsseldorf getötet, zerstückelt und dann die Toilette runtergespült haben. Nun sucht die Polizei in der Kanalisation nach Leichenspuren.

Auf der Suche nach Leichenteilen eines Düsseldorfer Taxifahrers hat die Polizei das Kanalnetz der Landeshauptstadt untersucht. Die Rohre seien vom vermuteten Tatort, dem Wohnhaus des Mannes, bis zur Kläranlage über mehrere Kilometer überprüft worden - ohne Spuren des 58-Jährigen zu finden, sagte ein Polizeisprecher. Durch kleinere Rohre seien Kameras geschickt worden, in größere seien Mitarbeiter der Stadtwerke hinabgestiegen. Die 52-jährige Ehefrau wird dringend verdächtigt, ihren Mann vor drei Wochen umgebracht, die Leiche zerstückelt und per Müllabfuhr und Toilettenspülung beseitigt zu haben.

Die Ermittler hoffen nun, DNA-Spuren des Mannes in Müllcontainern vor seinem Wohnhaus zu finden, sagte Staatsanwalt Christoph Kumpa. Dort hatten Leichenspürhunde angeschlagen. Auf die bohrenden Fragen der drei erwachsenen Kinder nach ihrem Vater soll die Ehefrau geantwortet haben: "Den werdet ihr nicht finden, den habe ich die Toilette 'runtergespült".

Die 52-Jährige hat sich den Ermittlungen zufolge in ihre Heimat nach Mazedonien abgesetzt. Die Ermittler stünden mit den mazedonischen Behörden in Kontakt, ein internationaler Haftbefehl und ein Rechtshilfeersuchen werden vorbereitet, hieß es.

Nach der Vermisstenanzeige der Kinder in der vergangenen Woche waren die Ermittler auf eine gründlich gereinigte Wohnung gestoßen. Dennoch konnten sie mit Spezialmitteln massive Blutspuren in Wohnzimmer, Diele und Badezimmer sichtbar machen.

Die Ehe sei zuletzt "von Hass geprägt" gewesen, dennoch hätten sich die muslimischen Eheleute nicht zu einer Trennung durchringen können. Zudem wurde bekannt, dass die Frau bereits mehrfach versucht haben soll, ihren Mann mit ins Essen gemischten Medikamenten zu vergiften und ihn einmal auch mit einem Hammer erheblich verletzt hatte. Dennoch habe der 58-Jährige nie Strafanzeige gegen seine Frau erstattet. In der Wohnung wurden große Mengen eines starken Beruhigungsmittels entdeckt.

Die 52-Jährige war den Ermittlern zufolge am zweiten Weihnachtstag in ihre Heimat nach Mazedonien gereist und dort auch zwischenzeitlich gesehen worden. Sie habe zudem versucht, sich Geld zu leihen und auf das Konto ihres Mannes zuzugreifen.

DPA
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