In Bayern sind zwei 20-jährige Kosmetikschülerinnen vermutlich wegen eines Beziehungsstreits getötet und anschließend zerstückelt worden. Der Freund einer der Frauen, ein 22-jähriger Kroate aus München, sei am Montag festgenommen worden und habe ein Geständnis abgelegt, teilte die Polizei München auf einer Pressekonferenz mit.
Seine Freundin, mit der er in München zusammen gewohnt habe, habe sich vergangene Woche von ihm getrennt. "Es gab einen neuen Mann, das Motiv könnte deshalb Eifersucht gewesen sein", sagte der Pressesprecher der Polizei Wolfgang Wenger. Möglich sei aber auch eine Tötung zur Verdeckung einer Straftat.
Letztes Lebenszeichen am Mittwochabend
Am vergangenen Mittwoch um vier Uhr morgens habe die Frau ihre Freundin, eine Türkin aus Fürstenfeldbruck, angerufen und um Hilfe wegen Problemen mit ihrem Freund gebeten, sagte Wenger. Nach der Ankunft der Freundin aus Fürstenfeldbruck in München seien beide Frauen zum letzten Mal lebend gesehen worden. Die Polizei gehe davon aus, dass es in der Wohnung zum Streit mit dem Mann gekommen sei. Der genaue Tatablauf sei aber noch unklar.
Am Freitagmorgen hatte eine Passantin in Ruhpolding in Oberbayern nahe einer Landstraße die in einem Müllsack verpackte Hand einer der Frauen gefunden. Bei der anschließenden Suche entdeckte die Polizei weitere in Säcken verpackte Leichenteile der beiden jungen Frauen, die im Umkreis von etwa einem Kilometer verteilt waren. "Es handelt sich um ein sehr grausames Verbrechen", sagte Wenger. Es seien immer noch nicht alle Teile der Körper gefunden.
Auch der Vater steht unter Verdacht
Der 53-jährige Vater des Kroaten stehe ebenfalls unter Tatverdacht und sei gemeinsam mit seinem Sohn auf einem Rastplatz bei München festgenommen worden, erklärte die Polizei. "Inwieweit er an der Beseitigung der Leichen beteiligt gewesen sein könnte, steht noch nicht fest", sagte Wenger. Die Ermittlungen dauerten an. Die beiden Männer hatten angegeben, auf dem Weg nach München zu sein, um sich zu stellen. Sie sollen am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Bei dem Hauptverdächtigen wird nach Angaben der Oberstaatsanwaltschaft aller Voraussicht nach Antrag auf Haftbefehl gestellt. Gegen ihn hatte die Polizei eigenen Angaben zufolge bereits mehrmals wegen Rauschgiftbesitz, Diebstahl und Körperverletzung ermittelt.