NATO-Internetseite geknackt Anonymous-Hackergruppe entwendet angeblich vertrauliche Daten

Die Hackergruppe Anonymous soll nach eigenen Angaben große Mengen vetraulicher Daten der NATO entwendet haben. Die meisten Dokumente wollen die Hacker jedoch nicht veröffentlichen.

Die ins Visier der US-Behörden geratene Hackergruppe Anonymous hat nach eigenen Angaben Internetseiten der NATO geknackt und große Mengen vertrauliche Daten entwendet. "Wir haben jetzt ein Gigabyte Daten der NATO", teilte Anonymous am Donnerstag über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter mit. Ein Gigabyte entspricht etwa der Menge an Informationen, die in 700 Büchern enthalten ist. Die meisten Dokumente könnten aber nicht veröffentlicht werden, weil dies "verantwortungslos" wäre, erklärte Anonymous.

In weiteren Twitter-Nachrichten verschickte die Gruppe Internetlinks auf ein nicht geheimes Dokument aus dem Jahr 2002 über Maßnahmen zur Computer-Sicherheit und auf ein Dokument, dass vertraulich sein und sich auf NATO-Einsätze im Kosovo beziehen soll. Letzteres konnte aber nicht geöffnet werden.

Die US-Bundespolizei FBI hatte am Dienstag mitgeteilt, in mehreren Bundesstaaten 16 mutmaßliche Hacker der Gruppe festgenommen zu haben. Weitere fünf Hacker wurden demnach in Großbritannien und den Niederlanden gefasst. Anonymous war mit Online-Angriffen auf Gegner der Internet-Enthüllungsplattform Wikileaks bekannt geworden. So wurden Angriffe gegen Visa und den Internet-Bezahldienstleister PayPal gestartet, nachdem diese ihre Zusammenarbeit mit Wikileaks eingestellt hatten.

Am Donnerstag erklärten Anonymous und die Hackergruppe LulzSec über Twitter, trotz des Vorgehens der US-Behörden weiter Internetseiten von Regierungseinrichtungen und Unternehmen attackieren zu wollen. Der "Kampf" werde fortgesetzt gegen Regierungen, "die ihre Bevölkerungen anlügen und ihnen Angst und Schrecken einjagen, um sie zu kontrollieren und Stück für Stück ihre Bürgerrechte einzuschränken".

Auch Unternehmen, die dabei mit den Regierungen zusammenarbeiteten, seien "unsere Feinde". Verhaftungen von Hackern würden nichts ausrichten, schließlich könne "eine Idee" nicht festgenommen werden. LulzSec hatte zunächst Internetseiten mit Videospielen attackiert, später dann Seiten von Regierungseinrichtungen und Medien.

AFP
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