OLG-Urteil Spionage-Ehepaar wandert ins Gefängnis

Ein Agentenpaar muss für mehrere Jahre hinter Gitter. Die beiden hatten EU- und Nato-Dokumente an den russischen Geheimdienst weitergegeben. Ihre wahre Identität ist noch immer unklar.

Das Stuttgarter Oberlandesgericht (OLG) hat am Dienstag ein russisches Agentenpaar zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit verhängte das Gericht gegen den Hauptangeklagten eine sechseinhalbjährige Gefängnisstrafe, gegen seine Frau fünfeinhalb Jahre Haft. Beide haben österreichische Pässe, die sie als Heidrun und Andreas Anschlag ausweisen. Ihre wahren Identitäten kennt selbst das Gericht nicht.

Nach Überzeugung des Strafsenats hatten sie als biedere Familie getarnt Hunderte Dokumente über EU- und Nato-Angelegenheiten an den russischen Geheimdienst SWR geliefert. Die Papiere stammten von einem Maulwurf aus dem niederländischen Außenministerium. Zuletzt wohnten die beiden in zwei Wohnungen im hessischen Marburg und im baden-württembergischen Balingen.

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