Prozessbeginn nach zehn Jahren Tod von Schönheitschirurg Franz Gsell soll aufgeklärt werden

Erst wurde Witwe Tatjana Gsell beschuldigt, dann erschien ein Angeklagter nicht vor Gericht: Fast elf Jahre nach dem Tod des Schönheitschirurgen Franz Gsell wird dieser vor Gericht aufgerollt.

Nach mehr als zehn Jahren soll von heute an der Tod des Nürnberger Schönheitschirurgen Franz Gsell vor Gericht aufgerollt werden.

Im vergangenen Jahr war ein Verfahren vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth schon vor Beginn geplatzt, weil einer der beiden Angeklagten nicht zu dem Prozess geladen werden konnte. Die Staatsanwaltschaft wirft den 38 und 45 Jahre alten Männern schweren Raub und gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge vor. Zumindest einer der Angeklagten wird diesmal sicher vor Gericht erscheinen, denn er ist in Untersuchungshaft.

Die mutmaßlichen Täter sollen am 5. Januar 2003 maskiert und mindestens mit einem Beil bewaffnet in das Wohnhaus von Franz Gsell eingedrungen sein. Dann forderten sie laut Anklage Geld und schlugen den 76 Jahre alten Chirurgen mehrmals. Gefesselt und verletzt ließen sie ihn zurück und flohen mit mindestens 5000 Euro sowie wertvollem Schmuck. Der Mediziner starb zwei Monate später an seinen schweren Verletzungen.

Die juristische Aufarbeitung des Falls war kompliziert und von Pannen begleitet. Zeitweise geriet auch die junge Witwe Franz Gsells ins Visier der Ermittler.

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