Wo ist Ruja Ignatova? Lka fahndet weltweit nach flüchtiger Krypto-Betrügerin

Ruja Ignatova
Mit diesem Foto wird nach Ruja Ignatova gefahndet
© Polizei Nordrhein-Westfalen
Mit der vermeintlichen Kryptowährung OneCoin scheffelte sie Milliarden. Jetzt wird weltweit nach der "Krypto-Queen" Ruja Ignatova gefahndet. Der 41-Jährigen wird gemeinschaftlicher Betrug und Geldwäsche vorgeworfen.

Sie versprach rosige Aussichten für das Konkurrenzprodukt zum Bitcoin und sammelte mit OneCoin viel Geld ein. Bei Auftritten vor großen Menschenmengen wurde Ruja Ignatova als neue "Krypto-Queen" bejubelt. 2017 tauchte die promovierte Juristin unter. Jetzt fahnden die Staatsanwaltschaft Bielefeld und das Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen wegen gemeinschaftlichen Betrugs im besonders schweren Fall sowie Geldwäsche nach der Krypto-Betrügerin.

Die 1980 im bulgarischen Russe geborene und in Süddeutschland aufgewachsene Frau gilt als treibende Kraft und geistige Erfinderin der vermeintlichen Kryptowährung OneCoin. Diese soll auf einem Schneeballsystem beruhen und praktisch wertlos sein.

Ruja Ignatova soll etliche Anleger getäuscht haben

Ignatova soll weltweit Investoren veranlasst haben, in diese wertlose Währung zu investieren. Die Anleger wurden über die technischen Hintergründe des sogenannten "Minings" getäuscht.

Passbild von Ruja Ignatova
Ruja Ignatova ist seit Oktober 2017 untergetaucht
© BKA

Der bislang in dem Verfahren festgestellte Betrugsschaden liegt in Deutschland bei etwas mehr als 88 Millionen Euro. Allein 60.000 Anleger sollen hierzulande auf sie hereingefallen sein. Der weltweit verursachte Schaden dürfte deutlich höher sein. Laut US-Ermittlern sollen es insgesamt vier Milliarden US-Dollar (3,35 Milliarden Euro) sein.

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Zusätzlich zu den bereits bestehenden nationalen und europäischen Haftbefehlen wird jetzt auch weltweit öffentlich nach der Flüchtigen gesucht. Die Interpol-Fahndung nach läuft in 194 Ländern.

Fünf Skandale um Kryptowährungen

Pincoin und iFan

Bei den beiden Krypto-Crowdfundings, durchgeführt vom selben vietnamesischen Unternehmen, wurden­ rund 32000 Investoren um ins­gesamt 660 Mio. Dollar betrogen.

Plexcoin

Der vorbestrafte kanadische Gründer versprach Investoren 1354 Prozent Rendite und sammelte damit 15 Mio. Dollar ein. Das Geld wurde von der US-Wertpapieraufsicht eingefroren, der Gründer inhaftiert.

Bitconnect

Nach Marktkapitalisierung ­zählte Bitconnect zu den 20 größten Kryptowährungen. Dann brach das Schneeballsystem zusammen. ­Schaden: 2,5 Mrd. Dollar.

Plus Token

Ein Pyramidenschema, mit dem Krypto­währungen im Wert von etwa 3 Mrd. Dollar ergaunert wurden, ­deren Verkäufe zudem zu Kursverlusten bei Bitcoin geführt haben sollen.

Gigi-Brüder

Die israelischen Brüder Eli und Assaf Gigi erschlichen sich in drei Jahren mehr als 100 Mio. Dollar in Krypto­währung, indem sie Investoren auf nachgebaute Kryptobörsen lockten.

Darüber hinaus erfolgte eine Veröffentlichung der Fahndung auf der internationalen Europol-Website "Europe's Most Wanted Fugitives". Ein Fahndungsaufruf erfolgt auch am Mittwoch ab 20.15 Uhr in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst".

Seit Oktober 2017 ist die Beschuldigte untergetaucht. Am 25. Oktober 2017 flog sie von Sofia nach Athen. Ihr jetziger Aufenthaltsort? Unbekannt. "Sie dürfte aufgrund ihren Taten über erhebliche finanzielle Mittel und weltweit über Unterstützer und Kontaktpersonen verfügen", so ein Polizeisprecher. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Flüchtigen führen, ist eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Hinweise bitte an das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, unter der Telefonnummer 0211 / 939 6644, oder an jede andere Polizeidienststelle.

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