Die australischen Behörden haben 18 Jahre nach dem Mord an der deutschen Touristin Simone Strobel eine Anklage gegen ihren früheren Freund fallen gelassen. Der Mordvorwurf und der Vorwurf der Justizbehinderung gegen Tobias M. seien zurückgezogen worden, teilte ein Gericht in Lismore im Bundesstaat New South Wales am Mittwoch mit.
Die Polizei von New South Wales erklärte, Strobels Angehörige seien über die Entscheidung informiert worden. Der Fall werde damit aber nicht zu den Akten gelegt. Die Ermittler riefen Menschen, die Hinweise zur Aufklärung des Verbrechens geben könnten, erneut auf, sich bei der Polizei zu melden.
Mord an Simone Strobel seit 18 Jahren ungeklärt
Die damals 25-jährige Lehrerin Simone Strobel aus Bayern war im Februar 2005 von einem Campingplatz in der ostaustralischen Stadt Lismore verschwunden, wo sie mit ihrem Freund und weiteren Bekannten Halt gemacht hatte. Sechs Tage später wurde ihre mit Palmzweigen bedeckte Leiche auf einem nahegelegenen Sportgelände gefunden.

Trotz intensiver Ermittlungen, an denen neben der australischen auch die bayerische Polizei beteiligt war, gab es in dem Mordfall bislang keine Verurteilung. Vor drei Jahren setzten die Behörden von New South Wales eine Belohnung in Höhe von bis zu einer Million australischer Dollar (627.000 Euro) für Hinweise aus, die zur Verhaftung und Verurteilung des Täters führen. Die bayerischen Behörden hatten 2014 bereits eine Belohnung von bis zu 10.000 Euro für Hinweise in dem Fall in Aussicht gestellt.