Somalische Piraten haben das Flaggschiff der französischen Kriegsmarine im Indischen Ozean mit einem Frachter verwechselt und mit Schnellfeuerwaffen angegriffen. Die "Somme" machte daraufhin Jagd auf die Seeräuber, und nach einer einstündigen Verfolgung wurde eines der Piratenboote aufgebracht. Die fünf Seeräuber an Bord hätten sich kampflos ergeben, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Paris mit.
Die Piraten hatten das Schiff kurz nach Mitternacht etwa 250 Meilen vor der somalischen Küste mit zwei offenen Booten mit Außenbordmotor attackiert. In der Dunkelheit sehe der Versorger aus wie ein harmloser Frachter, erklärte ein Militärsprecher. Von den Piraten beschossen, wendete das Kriegsschiff und nahm Kurs auf eines der angreifenden Boote.
Kanonen und Maschinengewehre an Bord
Die "Somme" versorgt die französische Marine im Indischen Ozean mit Treibstoff und dient ihr als Kommandozentrale. Sie erreicht 19 Knoten, ist mit drei Kanonen, Kleinraketen und Maschinengewehren bewaffnet und kann Hubschrauber tragen.
Gegen ein Uhr habe die "Somme" das Piratenboot "einige hundert Meter vom Versorger entfernt immobilisiert", erklärte das Verteidigungsministerium. Die Piraten hätten alle Waffen und Ausrüstung und sogar ihren Wasserproviant ins Meer geworfen und sich ergeben. Das zweite Piratenboot sei entkommen. Bei dem Zwischenfall habe es keine Verletzten gegeben.
Bereits im Mai hatten somalische Piraten irrtümlich ein französisches Kriegsschiff angegriffen. Auch damals waren mehrere Seeräuber gefangen genommen worden.