Spekulationen um Missbrauchs-Motiv Dortmunder Sexualstraftäter wollte zurück ins Gefängnis

Welche Motive treiben einen Menschen an, der ein junges Mädchen missbraucht? Nach Informationen des Magazins "Focus" wurde der aus der Sicherungsverwahrung entlassene Dortmunder Sextäter deshalb rückfällig, um zurück ins Gefängnis zu kommen.

Der aus der Sicherungsverwahrung entlassene Dortmunder Sextäter soll einem Bericht des Magazins "Focus" zufolge rückfällig geworden sein, um zurück ins Gefängnis gehen zu können. Der Mann habe vor dem Haftrichter ausgesagt, er habe sich außerhalb der Gefängnismauern "unsicher und bedroht" gefühlt, nachdem die Polizei seine Dauerüberwachung eingestellt habe. Wenige Monate nachdem der 49-Jährige aus der Sicherungsverwahrung entlassen worden war, soll er in Dortmund erneut ein siebenjähriges Mädchen missbraucht haben. Nach Angaben des "Focus" hatte der Mann zuvor mehr als 20 Jahre in Haft und Sicherungsverwahrung verbracht. Die Staatsanwaltschaft Dortmund wollte den Bericht nicht kommentieren.

In der gleichen Ausgabe des "Focus" hat der sächsische Justizminister Jürgen Martens eine freiwillige Unterbringung von Sextätern ins Gespräch gebracht. "Wer nach der Haft kaum über Sozialkontakte verfügt, für den kann die freiwillige Unterbringung eine gute Lösung sein", sagte der FDP-Politiker dem Magazin. Sachsen richte in der Justizvollzugsanstalt Weilheim eine entsprechende Unterkunft für die freiwillige Unterbringung ein.

Zudem schlug Martens vor zu testen, ob Straftäter bereit sind, nach ihrer Entlassung freiwillig elektronische Fußfesseln zu tragen. Um sich selbst und andere zu schützen, könne diese zusätzliche Möglichkeit nach der Entlassung eine sinnvolle Ergänzung sein.

Die Politik diskutiert derzeit kontrovers über die bis 2013 zwingend anstehende Reform der Sicherungsverwahrung für Schwerverbrecher. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) legte in der vergangenen Woche Eckpunkte vor, die aber einigen Landesministern von Union und SPD nicht weit genug gehen. Sie fürchten um die Sicherheit der Bevölkerung und warnen vor der Gefahr rückfälliger Sextäter.

DPA
jwi/DPA

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