Nach dem gewaltsamen Tod des fünfjährigen Julian aus Delligsen in Niedersachsen hat der Lebensgefährte der Mutter ein Geständnis abgelegt. Der 26-Jährige hat zugeben, den Jungen stundenlang misshandelt und getötet zu haben, wie Oberstaatsanwalt Bernd Seemann am Donnerstag in Hildesheim erklärte. Das Amtsgericht Hildesheim erließ Haftbefehl wegen Mordes aus niederen Beweggründen gegen den Mann.
Die Polizei hatte den Lebensgefährten von Julians Mutter bereits am Mittwochabend festgenommen. Nach mehrstündiger Vernehmung beim Haftrichter habe der Mann die Tat in der Nacht zu Donnerstag gestanden, erläuterte Seemann. Julian sei in der Nacht zu Dienstag nach einem Martyrium gestorben. Der 26-Jährige habe das Kind nach eigenen Angaben über Stunden hinweg geschlagen, misshandelt und gedemütigt. Ein nachvollziehbares Motiv habe er in seiner Vernehmung nicht angeben können. Er habe erklärt, vor und während der Tat Amphetamine genommen zu haben und gesagt, der Junge habe ihn provoziert und zur Weißglut gebracht.
Körper von Wunden und Prellungen übersät
Die Obduktion der Leiche ergab laut Staatsanwaltschaft, dass der Fünfjährige an inneren Blutungen als Folge der Misshandlungen gestorben war. Als die Polizei das tote Kind gefunden habe, sei dessen Körper von Wunden und Prellungen übersät gewesen. Die Mutter sei in der Nacht von Montag auf Dienstag, als sich die Tat ereignete, mit einem jüngern Bruder des Fünfjährigen im Krankenhaus gewesen.
Julian war am Mittwoch zwischen Schutt und Müllsäcken in einem Nebengebäude seines Elternhauses in dem kleinen Ort etwa 60 Kilometer südlich von Hannover aufgefunden worden. Die Mutter lebte in dem Haus mit dem 26-Jährigen und ihren drei Jungen im Alter von ein, drei und fünf Jahren zusammen. Sie hatte den Jungen am Abend zuvor als vermisst gemeldet. Daraufhin war eine großangelegte Suchaktion eingeleitet worden, an der sich zahlreiche Polizisten und Feuerwehrleute beteiligten.