Zwangsarbeit

Durch das europäische Lieferkettengesetz sollen große Unternehmen zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie etwa von Kinder- oder Zwangsarbeit außerhalb der EU profitieren. Nun droht dem Vorhaben das Aus.

STORY: Solche Filmaufnahmen, die aus Nordkorea stammen sollen, sieht man eher selten. Laut einem südkoreanischen Think Tank, dem die Videos vorliegen, sollen die Szenen zeigen, wie zwei 16-jährige nordkoreanische Gymnasiasten in einem Schauprozess vor Hunderten von Gleichaltrigen zu 12 Jahren Zwangsarbeit verurteilt werden. Der Grund sei gewesen, dass sie unter anderem südkoreanische Filme gesehen und verbreitet hätten. Zudem wird in dem Video kritisiert, dass nordkoreanische Frauen ausländische Kleidungsstile, wie kurze und enge Hosen trügen oder sich die Haare färben würden, weil sie angeblich von der Propaganda Südkoreas und westlicher kapitalistischer Länder beeinflusst worden seien. Fachleuten zufolge wurde das Video für interne Bildungszwecke erstellt. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte das Video nicht unabhängig verifizieren.

Seit Jahresbeginn gilt das Lieferkettengesetz. Seitdem müssen deutsche Unternehmen Verantwortung dafür übernehmen, wenn Produkte in ihrer Lieferkette unter Kinder- oder Zwangsarbeit entstehen. Die Bilanz ist gemischt.

Russland hat grundlos Tausende Ukrainer verhaftet und in Strafkolonien gesteckt. Dort werden sie gefoltert und an der Front oder als Zwangsarbeiter eingesetzt. Das Land lässt so die menschenunwürdigste Seite der Sowjetunion wieder aufleben: Russland baut ein neues Gulag-System auf. 

Rund 50 Millionen Menschen weltweit leben in Zwangsarbeit. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von Organisationen und einer Stiftung am Montag vorgelegt wurde. Es gibt einen alarmierenden Trend: Die Zahl sei in den vergangenen fünf Jahren um 25 Prozent gestiegen.