Drogenbekämpfung Zwangsarbeit für Motten

Wer glaubte, dass Drogenbekämpfung nur für Spezialeinheiten bestimmt sei, hat sich geirrt. Eine Gruppe kolumbianischer Wissenschaftler hat vielleicht eine Alternative.

Eine Gruppe kolumbianischer Wissenschaftler will mit dem Einsatz von Mottenraupen die Kokain-Produktion in Kolumbien, dem weltgrößten Lieferanten der Droge, vernichten. Die Raupen der "Eloria Noyesi" könnten nach ihrer Ansicht nachhaltigere Ergebnisse erzielen als die bisher von den USA unterstützte Sprühaktion gegen Koka-Plantagen, sagte der Präsident des privaten Nationalen Netzwerks Botanischer Gärten, Carlos Alberto Gomez. Die kolumbianische Umweltministerin Sandra Suarez, bestätigte den Eingang des Vorschlags, den sie eine "interessante Alternative" nannte.

Gefährliche Idee mit natürlichen Mitteln

Dem Plan zufolge sollen tausende Exemplare der beigen, etwa fliegengroßen Motte gezüchtet, in Kisten gepackt und in den Koka-Anbauregionen des Landes ausgesetzt werden. Laut Gomez würden die Motten dann den direkten Weg zu den Koka-Blättern suchen un dort ihre Eier ablegen. Eine Woche später würden die Raupen schlüpfen und die Pflanzen kahl fressen. Ein anderer Biologe der Gruppe, Gonzalo Andrade, bezeichnete das als Vernichtung der Koka-Plantagen mit natürlichen Mitteln. Umweltschützer sprachen dagegen von einer gefährlichen Idee. Zwar sei die Mottenart in Südamerika heimisch, für die Artenvielfalt in den betroffenen Regionen könnte es gefährlich sein, plötzlich tausende Exemplare einer Spezies auszusetzen, sagte Ricardo Vargas, Direktor der Umweltgruppe Anden-Aktion.

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