Im Prozess um eine tödliche Prügel-Attacke am Vatertag hat der Angeklagte vor dem Landgericht Rostock ein Geständnis abgelegt. Der 25-Jährige gab am Donnerstag zu, auf einem belebten Rostocker S-Bahnhof einem 44-jährigen Mann zwei tödliche Schläge versetzt zu haben. Er habe dabei nach eigener Aussage weder den Tod des Opfers gewollt noch geahnt, dass die Schläge zum Tod führen könnten, sagte eine Gerichtssprecherin.
Der Angeklagte habe sich bei den Angehörigen des Opfers entschuldigt, sagte die Sprecherin. Der Anwalt des Angeklagten habe das Geständnis verlesen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Totschlag vor. Er soll bei einer Schlägerei am 2. Juni zwischen zwei angetrunkenen Vatertags-Ausflugsgruppen sein Opfer derart geschlagen haben, dass es kurz danach in einem Krankenhaus starb. Dem Vorfall am späten Nachmittag war ein handfester Streit darüber vorausgegangen, welche Gruppe das bessere Gefährt dabei hatte: Die eine Gruppe war mit einem Bollerwagen unterwegs, die andere mit einem Einkaufswagen.
Am ersten Prozesstag hörte das Gericht zahlreiche Zeugen und ließ die Aufnahmen der Videoübewachung des Bahnhofs in Rostock-Warnemünde abspielen. Das Gericht wies darauf hin, dass je nach Beweislage der Angeklagte auch wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt werden könnte. Es dementierte unterdessen Medienberichte, wonach es im Vorfeld einen "Deal" zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und dem Gericht über strafmildernde Umstände gegeben habe.