Die malaysischen Behörden haben drei Tage nach dem mysteriösen Verschwinden einer Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 239 Menschen einen von zwei Männern identifiziert, die sich mit gestohlenem Pass Zugang zu der Maschine verschafft hatten. Bei dem Mann handele es sich nicht um einen Malaysier, sagte Polizeichef Khalid Abu Bakar. Er sei durch die Auswertung von Überwachungsvideos vom Flughafen identifiziert worden.
Es werde derzeit noch ermittelt, ob sich die Männer illegal oder legal in Malaysia aufgehalten hätten, sagte Bakar der Nachrichtenagentur AFP. "Das ist alles, was wir bislang sagen können."
Inzwischen gibt es womöglich auch einen ersten Hinweis auf den Verbleib des verschwundenen Jets. Laut jüngsten Informationen habe ein Flugzeug ein Objekt gesichtet, bei dem es sich um ein gekentertes Rettungsfloß handeln könne, sagte der Chef der malaysischen Luftverkehrsbehörde, Azharuddin Abdul Rahman. Mehrere Schiffe seien auf dem Weg in die Region.
Die Ermittler schließen nun auch einen Entführungsversuch nicht aus. Das sei eine der Möglichkeiten, die in Betracht kämen, sagte der Chef des Ermittlerteams am Montag in Kuala Lumpur. Gleichwohl sei man weiterhin ratlos, weil es keinerlei Hinweise auf den Verbleib der Maschine mit ihren 239 Insassen gebe. Schließlich hätten auch die vietnamesischen Behörden bisher keine Trümmer nach einem möglichen Absturz gesichtet.
Es sei ebenso möglich, dass die Maschine mitten im Flug zerrissen ist. "Dass wir bislang keine Trümmerteile finden konnten, deutet darauf hin, dass die Maschine wahrscheinlich in 35.000 Fuß (etwa 10.500 Meter) Höhe auseinandergebrochen ist", sagte ein ranghoher Offizieller, der an den Untersuchungen in Malaysia beteiligt ist. Wäre das Flugzeug intakt auf das Wasser aufgeschlagen, hätte es größere Trümmerteile auf engem Raum geben müssen, erklärte er.
Auf die Frage, ob es eine Explosion gegeben haben könnte, etwa durch eine Bombe, sagte der Insider, bislang gebe es keine Hinweise auf einen Hinterhalt. So könne die Maschine auch nach einem mechanischen Defekt auseinandergebrochen sein.
Rätsel um gestohlene Pässe
Die Maschine der Malaysia Airlines war am frühen Samstag von den Radarschirmen verschwunden. Sie war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking, vermutet wird ein Absturz im Südchinesischen Meer. Über das Wochenende hatte es vermehrt Spekulationen über einen Anschlag gegeben, da inzwischen bekannt ist, dass mehrere Passagiere die Sicherheitsschleusen mit gestohlenen Ausweisen passierten. Interpol hat deshalb Malaysian Airlines wegen offenkundig unzulänglicher Sicherheitskontrollen scharf kritisiert.