Bürgerrechtler wollen heute (Freitag/12.00) in Karlsruhe eine Verfassungsbeschwerde gegen die Volkszählung 2011 einreichen. Sie wollen zugleich mehr als 13 000 Unterstützerunterschriften beim Bundesverfassungsgericht abgeben.
Die Gruppe von Bürgerrechtlern war bereits an der erfolgreichen Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung beteiligt. Sie protestieren gegen die Erfassung persönlicher Daten bei der geplanten Volkszählung im kommenden Jahr und wollen diese mit der Beschwerde stoppen.
Im Gegensatz zu früheren Zählungen wird nach dem "Zensusgesetz 2011" nur ein Teil der Bevölkerung direkt befragt. Der Zensus stützt sich vor allem auf Daten aus den Registern der Kommunen und der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Die Initiative des Arbeitskreises Zensus unter dem Dach des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung kritisiert, dass Daten über Herkunft, Beruf und Religion über eine Kennziffer einzelnen Menschen zugeordnet werden könnten. In der Bundesrepublik gab es zuletzt 1987 eine von vielen Protesten begleitete Volkszählung. Die DDR führte die letzte Volkszählung 1981 durch.