Die türkischen Behörden haben zwei Verdächtige festgenommen, die am Sonntag während eines Gottesdienstes in einer katholischen Kirche in Istanbul eine Person erschossen haben sollen. Laut Innenministerium stehen sie vermutlich mit der Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" in Verbindung.
Video "Islamischer Staat" reklamiert Istanbuler Kirchen-Anschlag für sich

STORY: Der Innenraum der italienischen katholischen Kirche Santa Maria in Istanbul, die Spuren des Angriffs vom Vortag sind zu Wochenbeginn deutlich zu sehen. Hier erschossen zwei maskierte Bewaffnete während des Sonntagsgottesdienstes eine Person. Das gab der türkische Innenminister Ali Yerlikaya bekannt, der den "abscheulichen Angriff" via Kurznachrichtendienst "aufs Schärfste" verurteilte. Für das Opfer, bei dem es sich um einen türkischen Staatsbürger handeln soll, fand am Montag eine Beerdigungszeremonie statt. Die Angreifer haben laut offiziellen Angaben nur auf ihn geschossen. Weitere Personen wurden demnach nicht verletzt. O-Ton Massimiliano Palinuro, Apostolischer Vikar von Istanbul: "Er hat versucht, die Schurken aufzuhalten, deshalb wurde er zuerst angegriffen. Ich bin hier, um seiner Familie meine Dankbarkeit zu zeigen." Die beiden mutmaßlichen Täter wurden nach Angaben des Innenministeriums gefasst, beide seien ausländische Staatsangehörige und würden als Mitglieder des sogenannten Islamischen Staates eingestuft. Zuvor hatte sich die Extremisten-Miliz auf Telegram zu dem Anschlag bekannt und erklärt, er sei eine Reaktion auf einen Aufruf der Anführer der Gruppe, Juden und Christen anzugreifen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sowie auch Papst Franziskus übermittelten ihr Beileid.