Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin bedankte sich bei allen, die zum Gedenkmarsch am 85. Jahrestag der Reichspogromnacht gekommen waren.
Video "Nicht zu vergessen ist ein gutes Zeichen für die Zukunft"

STORY: Zum Gedenken an die Reichspogromnacht kamen am Donnerstagabend mehrere Hundert Menschen in Berlin zusammen. Organisiert wurde die Demonstration von zwei christlichen Gemeinden in Berlin. Wegen der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten steht das diesjährige Gedenken in einem besonderen Kontext. Erst diese Woche kam der Lagebericht zum Antisemitismus zu dem Schluss, dass sich die Bedrohungslage für Juden auf hohem Niveau befinde. Seit dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel und den nachfolgenden israelischen Angriffen im Gazastreifen ist die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland deutlich gestiegen. Gideon Joffe, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde zu Berlin sagte bei dem Umzug: "Dass wir nicht vergessen, was vor 85 Jahren, heute auf den Tag genau passiert ist. Und wenn man das 85 Jahre später immer noch nicht vergessen hat, ist das ein beruhigendes Zeichen für die Zukunft. Von diesen Zeichen hat man in den letzten Wochen häufig etwas gesehen. Aber in dieser Masse viel, viel zu selten. Und deswegen - danke für eure Solidarität. Danke, dass ihr bereit wart diesen Marsch zu gehen und zu zeigen, Berlin steht hinter der jüdischen Gemeinschaft. Während der Reichspogromnacht im Jahr 1938 wurden über 7000 jüdische Läden und rund 1000 Synagogen in ganz Deutschland attackiert. Die Angriffe waren von Nationalsozialisten organisiert und werden häufig als Vorstufe des Holocausts an rund 6 Millionen Juden gedeutet. Der Gedenkmarsch in Berlin war einer von vielen Veranstaltungen in Berlin und zahlreichen anderen Städten.