Reichspogromnacht

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"Stolpersteine" in Berlin

Reichspogromnacht vor 86 Jahren: Scholz richtet mahnende Worte an Bevölkerung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zum Gedenken an die Reichspogromnacht vor 86 Jahren mahnende Worte an die Bevölkerung gerichtet. "Dass jüdische Frauen und Männer auch heute – immer noch – Angst haben müssen, offen ihre Religion zu leben, ist eine Schande", schrieb er am Samstag im Internetdienst X. "Unsere Demokratie gründet auf dem Versprechen 'Nie wieder'", fuhr er fort. Dieses müsse eingelöst werden.
Video: Gedenken im Bundestag - Faeser sagt Antisemitismus in Deutschland den Kampf an

Video Gedenken im Bundestag - Faeser sagt Antisemitismus in Deutschland den Kampf an

STORY: HINWEIS: Dieser Beiträg enthält keinen Sprechertext Präsidentin des Deutschen Bundestages, Bärbel Bas: "Bevor ich die Aussprache öffne, möchte ich auf der Ehrentribüne ganz herzlich Margot Friedländer begrüßen." Bundesinnenministerin, Nancy Faeser (SPD): "Wenn jüdische Kinder Angst haben müssen, zur Kita und in die Schule zu gehen, wenn wir strengere Sicherheitskonzepte brauchen, um sie vor Übergriffen auf dem Weg zum Unterricht zu schützen, meine Damen und Herren, dann beschämt mich das. Und es bricht mir das Herz. Und das können, und ich sage es in aller Deutlichkeit an alle, die es hören müssen, das werden wir nicht hinnehmen, meine Damen und Herren." (SCHNITT) "Den deutschen Ableger von Samidoun habe ich aufgelöst. Meine Warnung geht an alle, die mit ihnen sympathisieren. Diese Demokratie, unsere Demokratie, toleriert keinerlei Judenhass und ich kann ihnen versprechen, wir werden auch und wir arbeiten schon an weiteren Verboten." Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir (Grüne): "Kein Kind, egal welcher Herkunft, wird als Antisemit geboren. Wir, die Gesellschaft, machen es dazu." (SCHNITT) "Und zu den gemeinsamen Konsequenzen sollte auch eine Überprüfung des Verhältnisses zu muslimischen Dachverbänden gehören. Erst nach Aufforderung, Antisemitismus auf Deutsch verurteilen, um danach auf Türkisch und Arabisch das Gegenteil zu sagen, darf künftig nirgendwo mehr durchgegangen lassen werden. Auch das wäre praktizierte deutsche Staatsräson." Vorsitzender CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Alexander Dobrindt: "Die Staatsräson ist es, das Existenzrecht Israels zu schützen und die Sicherheit von Juden in Deutschland zu garantieren. Und deshalb gilt, wer nicht mit Israel leben will und nicht friedlich mit Juden leben will, der kann auch nicht in Deutschland leben." (SCHNITT) "Stufen Sie Antisemitismus als besonders schweren Fall der Volksverhetzung ein und verhängen Sie eine Mindestfreiheitsstrafe von sechs Monaten für diejenigen, die gegen Israel hetzen. Schreiben Sie ins Aufenthaltsgesetz, dass antisemitische Straftaten zu einer regelhaften Ausweisung führen. Und regeln Sie den Pass-Entzug bei Doppelstaatlern bei Verurteilung wegen antisemitischer Straftaten."
Video: Scholz: Zutiefst beschämt und empört über Antisemitismus

Video Scholz: Zutiefst beschämt und empört über Antisemitismus

STORY: Zum Gedenken an die Reichspogromnacht kamen am Donnerstagvormittag Vertreter aus der jüdischen Gemeinde, Regierungsmitglieder, Abgeordnete sowie der Bundeskanzler und der Bundespräsident in der Berliner Synagoge Beth Zion zusammen. Auch die Holocaust Überlebende Margot Friedländer nahm teil. Wegen der Entwicklungen im Nahen Osten liegt in diesem Jahr ein ganz besonderer Fokus auf dem Jahrestag - Seit dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel und den nachfolgenden israelischen Angriffen im Gazastreifen ist die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland deutlich gestiegen. Bundeskanzler Olaf Scholz nannte dies: "Es ist eine Schande. Mich empört und beschämt das zutiefst." Scholz sagte, "etwas gerate aus den Fugen", wenn heute Gewalttaten der radikal-islamischen Hamas gefeiert und jüdische Mitbürger bedroht würden. Bundeskanzler Olaf Scholz: "Nichts, rein gar nichts. Keine Herkunft, keine politische Überzeugung, kein kultureller Hintergrund, kein angeblich postkolonialer Blick auf die Geschichte kann als Begründung herhalten, die Ermordung, das grausame Abschlachten Unschuldiger zu feiern. Und deshalb muss auch jeder wissen, Antisemitismus, wer das macht, riskiert auch aufenthaltsrechtlichen Status." Gleichzeitig warnte Scholz vor einem Generalverdacht gegen Muslime. Man dürfe nicht jenen auf den Leim gehen, die jetzt ihre Chance wittern, über fünf Millionen muslimischen Bürgerinnen und Bürgern pauschal den Platz in der deutschen Gesellschaft abzusprechen. Die Beth Zion Synagoge war eine von rund 1000 Synagogen landesweit, die in der Reichspogromnacht vor 85 Jahren zerstört wurde. Kurz nach dem gewaltsamen Angriff der Hamas auf Israel im Oktober wurde die Synagoge Ziel eines Anschlags mit einem Molotow-Cocktail, der allerdings nicht explodierte.
Video: "Nicht zu vergessen ist ein gutes Zeichen für die Zukunft"

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STORY: Zum Gedenken an die Reichspogromnacht kamen am Donnerstagabend mehrere Hundert Menschen in Berlin zusammen. Organisiert wurde die Demonstration von zwei christlichen Gemeinden in Berlin. Wegen der aktuellen Ereignisse im Nahen Osten steht das diesjährige Gedenken in einem besonderen Kontext. Erst diese Woche kam der Lagebericht zum Antisemitismus zu dem Schluss, dass sich die Bedrohungslage für Juden auf hohem Niveau befinde. Seit dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel und den nachfolgenden israelischen Angriffen im Gazastreifen ist die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland deutlich gestiegen. Gideon Joffe, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde zu Berlin sagte bei dem Umzug: "Dass wir nicht vergessen, was vor 85 Jahren, heute auf den Tag genau passiert ist. Und wenn man das 85 Jahre später immer noch nicht vergessen hat, ist das ein beruhigendes Zeichen für die Zukunft. Von diesen Zeichen hat man in den letzten Wochen häufig etwas gesehen. Aber in dieser Masse viel, viel zu selten. Und deswegen - danke für eure Solidarität. Danke, dass ihr bereit wart diesen Marsch zu gehen und zu zeigen, Berlin steht hinter der jüdischen Gemeinschaft. Während der Reichspogromnacht im Jahr 1938 wurden über 7000 jüdische Läden und rund 1000 Synagogen in ganz Deutschland attackiert. Die Angriffe waren von Nationalsozialisten organisiert und werden häufig als Vorstufe des Holocausts an rund 6 Millionen Juden gedeutet. Der Gedenkmarsch in Berlin war einer von vielen Veranstaltungen in Berlin und zahlreichen anderen Städten.
Bundeskanzler Olaf Scholz spricht bei der Gedenkveranstaltung zum 85. Jahrestag der Reichspogromnacht in Berlin

Rede zum Gedenktag Scholz zutiefst beschämt über aktuellen Antisemitismus: "Es ist eine Schande"

Sehen Sie im Video: Kanzler Scholz zutiefst beschämt über aktuellen Antisemitismus: "Es ist eine Schande".




Zum Gedenken an die Reichspogromnacht kamen am Donnerstagvormittag Vertreter aus der jüdischen Gemeinde, Regierungsmitglieder, Abgeordnete sowie der Bundeskanzler und der Bundespräsident in der Berliner Synagoge Beth Zion zusammen. Auch die Holocaust Überlebende Margot Friedländer nahm teil. Wegen der Entwicklungen im Nahen Osten liegt in diesem Jahr ein ganz besonderer Fokus auf dem Jahrestag. Seit dem Überfall der radikal-islamischen Hamas auf Israel und den nachfolgenden israelischen Angriffen im Gazastreifen ist die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland deutlich gestiegen. Bundeskanzler Olaf Scholz nannte dies: "Es ist eine Schande. Mich empört und beschämt das zutiefst." Scholz sagte, "etwas gerate aus den Fugen", wenn heute Gewalttaten der radikal-islamischen Hamas gefeiert und jüdische Mitbürger bedroht würden. Bundeskanzler Olaf Scholz: "Nichts, rein gar nichts. Keine Herkunft, keine politische Überzeugung, kein kultureller Hintergrund, kein angeblich postkolonialer Blick auf die Geschichte kann als Begründung herhalten, die Ermordung, das grausame Abschlachten Unschuldiger zu feiern. Und deshalb muss auch jeder wissen, Antisemitismus, wer das macht, riskiert auch aufenthaltsrechtlichen Status." Gleichzeitig warnte Scholz vor einem Generalverdacht gegen Muslime. Man dürfe nicht jenen auf den Leim gehen, die jetzt ihre Chance wittern, über fünf Millionen muslimischen Bürgerinnen und Bürgern pauschal den Platz in der deutschen Gesellschaft abzusprechen. Die Beth Zion Synagoge war eine von rund 1000 Synagogen landesweit, die in der Reichspogromnacht vor 85 Jahren zerstört wurde. Kurz nach dem gewaltsamen Angriff der Hamas auf Israel im Oktober wurde die Synagoge Ziel eines Anschlags mit einem Molotow-Cocktail, der allerdings nicht explodierte.