Die Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und ihr Co-Bundesvorsitzender Robert Habeck sprachen am Freitag auf dem Wahlkampfabschluss der Grünen in Düsseldorf.
Video Baerbock - "Können uns Abwarten nicht länger leisten"

(HINWEIS: DIESER TEXT WIRD OHNE SPRECHERTEXT GESENDET:) Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Kanzlerkandidatin: "Unsere klare Einladung, unser Werben an sie, an euch und eure Nachbarn und Freunde und Großeltern und Arbeitskollegen: jetzt ist eigentlich die Frage, packen wir es richtig an, trauen wir uns zu, diesen historischen Moment, diese Weichenstellung in unserem Land aus vollem Herzen anzugehen? Ja, es gibt tausend Ausreden, das nicht zu tun, das könnte alles ein bisschen teuer werden. Ja, ist es nicht so, dass die Grünen noch nie dieses Land angeführt haben? Stimmt. Oder wollen wir nicht warten, bis die anderen 190 Staaten dieser Welt endlich so weit sind? Ja, könnte man auch machen. Aber ich sage klar und deutlich, wir können uns ein Abwarten nicht länger leisten. Dann wird es unbezahlbar. Dann kriegen wir diese Klimakrise nicht in den Griff. Und ja, ja, man kann auch die sichere Bank wählen. Man kann auch die sichere Bank wählen und sagen, die anderen haben aber schon 16 Jahre, acht Jahre dieses Land regiert. " Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesvorsitzender: "Ich bin mir sicher, dass wir nicht Arbeitslosigkeit in einem großen Umfang erleben werden. Wir werden neue Jobs schaffen, gutbezahlte Jobs schaffen. Aber individuelle Zumutungen wird es geben. Der Baggerfahrer im Braunkohlerevier wird dann eben Baggerfahrer woanders sein müssen. Aber es heißt, er muss umlernen vielleicht, er muss mit seiner Familie umziehen. Und wenn dieser Mann dann schon im nächsten Jahr zu Armin Laschet oder Olaf Scholz oder irgendjemand anderem von der SPD oder Union hingeht und sagt: Was habt ihr denn jetzt hier eingebrockt, wozu haben wir dann eigentlich Wahlkampf gehabt? Was habt ihr denn in den ganzen Triellen eigentlich erzählt? Ihr habt mir im September 21 noch gesagt, ich kann eine sichere Familien- und Erwerbsplanung bis zum Jahr 38 durchziehen. Was sagen die dann? Dann können Sie eigentlich nur sagen: Ja, aber jetzt müssen wir das Gegenteil sagen. Wir brechen das gegebene Wort, wir haben dich geschubst, wir haben die Wahrheit nicht ausgesprochen. Und jetzt sehen Sie, dass die Antwortlosigkeit ein politischer Stil, der sich weigert, aus den gesetzten Zielen die Ableitungen zu treffen, buchstäblich in die Verantwortungslosigkeit führen wird. Denn dieser Mensch, der Baggerfahrer und alle anderen, die werden sich verraten und verkauft fühlen. Und wenn es ganz dumm kommt, nicht nur von Olaf Scholz und Armin Laschet, von der Union und der Sozialdemokratie, sondern am Ende von den Anführungsstrichen der Politik, denen da oben, die sowieso machen, was sie wollen. Und dann wird die Antwortlosigkeit und die daraus stammende Verantwortungslosigkeit zum Schlimmsten, was eine Demokratie erleiden kann, dem Vertrauensverlust in den demokratischen Akt selbst."