Damit ist eine gesetzliche Neuregelung vorerst gescheitert - Sterbehilfe bleibt nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2020 an sich zwar legal, doch fehlen weiterhin gesetzliche Regelungen und damit auch Sicherheiten.
Video Beide Gesetzentwürfe zur Sterbehilfe im Bundestag gescheitert

STORY: Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags haben am Donnerstag gegen alle Gesetzesentwürfe zur Sterbehilfe gestimmt. Damit ist eine gesetzliche Neuregelung vorerst gescheitert - Sterbehilfe bleibt nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2020 an sich zwar legal, doch fehlen weiterhin gesetzliche Regelungen und damit auch Sicherheiten. Assistierte Suizide bleiben in einer rechtlichen Grauzone. In einer ersten Abstimmung wurde der Vorschlag der Abgeordneten um den SPD-Politiker Lars Castellucci und um Ansgar Heveling von der CDU abgelehnt. "Damit sind wird leider da, wo wir vorher standen, nämlich, dass es in Deutschland einen ungeregelten Zustand gibt, aus meiner Sicht ist das nicht tragfähig. Also weder für Menschen, die da sehr große Sorgen haben, die sagen: Da muss man verletzliche Gruppen schützen vor komischen Angeboten, die da draußen unterwegs sind, Einflüsterungen. Aber genauso für die anderen, die sagen: Menschen haben ein gutes Recht, einen Suizid zu begehen, bitte eröffnet ihnen einen klaren Weg, wie das auch in Deutschland gehen kann. Das wollten wir gerade hinbekommen, das ist gescheitert und ich denke, im Herbst muss es einen neuen Anlauf geben." Dann lehnten die Abgeordneten in einer zweiten Abstimmung auch den Entwurf einer Gruppe um Renate Künast von den Grünen und Katrin Helling-Plah von der FDP ab. Für Lars Castellucci jedoch gab es am Donnerstag auch eine gute Nachricht. "Nämlich, dass wir unseren Antrag auf Suizid-Prävention heute durch den Deutschen Bundestag gebracht haben. Hinter Suizid-Gedanken, Suizid-Wünschen sind sehr viele berechtigte Sorgen und Ängste der Bevölkerung, nicht gut versorgt zu sein im Alter, bei Krankheit. Und da ist so viel noch zu tun." Der Fraktionszwang war bei den entsprechenden Abstimmungen aufgehoben worden. Denn bereits im Vorfeld hatten sich fraktionsübergreifend Gruppen gefunden, die Entwürfe ausgearbeitet hatten.