Außenministerin Annalena Baerbock und Bundesinnenministerin Nancy Faeser betonten bei einem Besuch im Südosten der Türkei am Dienstag, dass die Region noch längere Zeit von internationaler Unterstützung abhängen werde.
Video Bundesregierung sagt Erdbeben-Opfern in Türkei und Syrien weitere Hilfe zu

STORY: Außenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser sind am Dienstag im Erdbebengebiet im Südosten der Türkei eingetroffen. Bei der eintägigen Visite in der Region um die Millionenstadt Gaziantep haben sich die beiden Politikerinnen ein Bild von der Lage vor Ort gemacht und der Türkei eine dauerhafte Hilfe versichert. Annalena Baerbock (Grüne), Außenministerin: "Daher haben wir heute vonseiten der Bundesregierung weitere 50 Millionen Euro an Hilfsgeldern zur Verfügung gestellt. Unsere Hilfe vonseiten der Bundesregierung betrifft 108 Millionen Euro. 108 Millionen Euro, insbesondere für Zelte, für medizinische Versorgung, für Nahrungsmittelhilfe, für Decken und für Generatoren. Denn die Menschen hier in der Region, die haben zum Teil alles verloren. Menschen haben hier mit ihren eigenen Händen versucht, Angehörige, Eltern, Kinder, Nachbarn, Freunde aus den Trümmern noch zu retten." Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin: "Es geht jetzt weiterhin darum, den Menschen zu helfen, hier vor Ort Unterkünfte zu haben. Es ist sehr kalt nachts. Deswegen ist das ganz wichtig, dass wir dort weiter helfen. Es sind auch weitere Hilfslieferungen von THW noch geplant. Insofern ist das etwas, wo wir hier unmittelbar mithelfen können weiterhin. Aber es wird im zweiten Schritt darum gehen, und das hat die Außenministerin gerade angesprochen, hier wieder aufzubauen, hier Wohnraum zu schaffen für die Menschen, die hier Obdach verloren haben, damit sie weiter in der Region hier auch leben können." Baerbock und Faeser verwiesen auf die von der Bundesregierung eingeräumte Möglichkeit, dass Opfer des Bebens unbürokratisch für einige Zeit zu ihren Verwandten nach Deutschland kommen können sollen. Dazu soll es auch einen mobilen Bus geben, in dem die Menschen ein Visum für 90 Tage beantragen können. Nach Angaben des Auswärtigen Amts sind bereits 96 Visa im beschleunigten Verfahren für türkische Staatsangehörige ausgestellt worden. Die Zahl der Erdbeben-Toten in der Türkei und Syrien ist inzwischen auf über 47.000 gestiegen. Vor allem in den Gebieten im Nordwesten Syriens kommt die Hilfe nur sehr schleppend an.