Video Ein Gedenktag wie kein anderer: 8. Mai 2022

Video: Ein Gedenktag wie kein anderer: 8. Mai 2022
STORY: Das Sowjetische Ehrenmal in Berlin ist seit Jahren eine Anlaufstelle für das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Etwa für Menschen wie den Senioren Hans, der die Rote Armee als Befreier erlebt hat. “Sie sind in unsere Städte gekommen, die zum Teil zerbombt waren durch die Fliegerangriffe, gerade aus Sachsen, wo ich herkomme. Und da waren sie, die Ersten, die uns Brot brachten. Wir sind den Lkws hinterhergelaufen, wo sie das Brot abliefern. Wo das erste Brot ausgegeben wurde. Das werden wir nie vergessen." Doch in diesem Jahr, vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, sorgten sich viele, dass das Ehrenmal zu einem Schauplatz für Konflikte werden könnte. Um eine Instrumentalisierung des Ortes zu verhindern, verhängte die Berliner Polizei strenge Auflagen. Untersagt waren etwa das Tragen militärischer Uniformen oder das Zeigen von Flaggen. Auch die ukrainische Fahne durfte nur während einer offiziellen Veranstaltung im Beisein des ukrainischen Botschafters Andrej Melnyk gezeigt werden. Zu Zwischenfällen kam es laut Angaben der Polizei nicht, ein Protest gegen den Krieg Russlands verlief friedlich. Weniger feierlich wurde der 8. Mai in Köln begangen, wo sich mehrere Hundert Fahrzeuge einem Autokorso anschlossen und russische Flaggen und Symbole zeigten. Auch hier hatte die Polizei Auflagen verhängt, und verbot Symbole, die als eine Unterstützung des völkerrechtswidrigen Kriegs gegen die Ukraine zu werten sind, so der Wortlaut der Polizei. Bei Demonstrationsteilnehmer Curilovs Sergejs trifft dies auf wenig Verständnis. “Ich war selbst in russischer Armee. Ich glaube keine, kaum, dass jemand, russischer Soldat, schießt auf die Zivilisten und auf Kinder. Nein, vergessen Sie das. Der russische Soldat stirbt für Kinder und für Menschen, aber nicht gegen. Das glaube ich für keiner." Der 8. Mai wird in Deutschland als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus als Gedenktag begangen. In Russland wird das Kriegsende am 9. Mai als Tag des Sieges bezeichnet.
Vor 77 Jahren kämpften Russen und Ukrainer gemeinsam gegen Nazi-Deutschland. Nach Russlands jüngstem Angriff auf die Ukraine verhängt die Polizei nun Auflagen, damit es am "Tag der Befreiung" nicht zu Spannungen in deutschen Städten kommt.

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