Das dicht besiedelte Flüchtlingslager im Gazastreifen wurde am Donnerstag erneut von israelischen Luftangriffen getroffen. Unterdessen rückt das israelische Militär mit Panzern und Truppen weiter auf Gaza-Stadt vor.
Video Erneuter Angriff auf Dschabalia
STORY: Verzweiflung und Trauer nehmen kein Ende in Dschabalia. Das dicht besiedelte Flüchtlingslager im Gazastreifen ist am Donnerstag erneut bombardiert worden, nach zwei israelischen Luftangriffen in den beiden Tagen zuvor. Laut Augenzeugen traf der Beschuss auch eine Schule, die vom Hilfswerk der Vereinten Nationen betrieben wurde. Wie viele Opfer es gab, war zunächst unklar. Bei den Angriffen am Dienstag und Mittwoch sollen nach Angaben der radikal-islamischen Hamas rund 200 Menschen getötet und fast 800 weitere verletzt worden sein. 120 Menschen würden noch vermisst, hieß es. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen. Insgesamt sind nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums seit dem 7. Oktober bereits mehr als 9.000 Menschen in Gaza getötet worden, darunter mehr als 3.700 Kinder. Zudem hat sich die humanitäre Lage wegen der israelischen Angriffe dramatisch verschärft. UN-Vertretern zufolge sind mehr als 1,4 Millionen Menschen im Gazastreifen auf der Flucht. Am Grenzübergang Rafah warteten weitere ausländische Staatsbürger und Verletzte auf ihre Ausreise, so wie diese Ägypterin, die schon am 12. Oktober nach Hause fahren wollte. "Ich will passieren, wir sind keine Tiere, ich habe ägyptische Rechte, wir sind Ägypter, wir kamen für einen einwöchigen Besuch nach Gaza, und jetzt lassen sie Ausländer nach Ägypten einreisen und uns nicht?" Nach Angaben der palästinensischen Grenzbehörden sollten 400 Ausländer sowie 60 schwer verletzte Palästinenser am Donnerstag ausreisen können. Am Mittwoch war der Grenzübergang erstmals geöffnet worden. Unterdessen dringt das israelische Militär nach eigenen Angaben weiter auf Gaza-Stadt vor. Dabei stießen die Soldaten am Donnerstag auf erbitterten Widerstand von Hamas-Kämpfern. Die israelische Regierung hat als Reaktion auf das Massaker vom 07. Oktober angekündigt, die Hamas zu vernichten. Vor knapp vier Wochen hatten Kämpfer der radikalislamischen Palästinenser-Organisation in Israel mehr als 1400 Menschen getötet und Dutzende Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Das israelische Militär gab die Zahl der Geiseln am Donnerstag mit 242 an.
