Vertreter von Bund, Ländern und Kommunen beraten an diesem Donnerstag in Berlin über die Flüchtlingspolitik.
Video Flüchtlingsgipfel in Berlin - Kommunen schlagen Alarm

STORY: Eine Flüchtlingsunterkunft in Hofheim, im Main-Taunus-Kreis in Hessen. Das ist auch der Heimatkreis von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, die für diesen Donnerstag zu einem Flüchtlingsgipfel eingeladen hat. Die Kommunen - auch die im Main-Taunus-Kreis - ächzen unter der Zahl der Flüchtlinge, die sie unterbringen müssen. "Es ist ein Hilferuf. Zwölf Städte und Gemeinden aus dem Main-Taunus-Kreis wenden uns an die Bundesregierung, an Herrn Bundeskanzler, aber auch an den hessischen Ministerpräsidenten, uns zu helfen, damit wir weiter den Menschen, die in Not sind, auch helfen können." Derzeit wohnen im Main-Taunus-Kreis etwa 8.700 Geflüchtete, etwa 2.000 davon aus der Ukraine. Neue Unterkünfte sind in Planung, denn die vorhandenen Kapazitäten werden bald nicht mehr ausreichen. Es müsse sich etwas ändern, sagt der Landrat des Main-Taunus-Kreises. So müsse der Schlüssel, nach dem die Flüchtlinge auf Länder und Kommunen verteilt werden, angepasst werden. "Und wir erhoffen uns, dass dieser Verteilschlüssel geändert wird, dass nicht mehr der Maßstab ist, wo wohnen heute schon besonders viele Leute, sondern wo gibt es Fläche, die bebaut werden kann oder die Leerstand aufweist. Das ist ein ganz konkreter Wunsch aus unserem kleinen Main-Taunus-Kreis zwischen Frankfurt, Wiesbaden und Mainz gelegen." Allein im Januar 2023 wurden in Deutschland rund 29.000 Erstanträge auf Asyl gestellt. Dazu kommen die Menschen aus der Ukraine, die über einen Sonderstatus verfügen, aber ebenfalls Unterbringung, Sozialleistungen und weitere Versorgung benötigen. Vor allem Länder und Kommunen dringen seit langem auf einen Flüchtlingsgipfel, um über die Lastenverteilung bei Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten zu sprechen. Bundesinnenministerin Faeser hatte im Vorfeld Bereitschaft zu weiterer Unterstützung gezeigt, verwies aber auch auf bereits erhebliche Leistungen des Bundes.