Video Gaslieferungen aus Russland: Glashersteller fürchten Knappheit

Video: Gaslieferungen aus Russland: Glashersteller fürchten Knappheit
STORY: Beim Glashersteller SGD Pharma laufen täglich tausende Glasbehälter über das Fließband. Der Betrieb im bayerischen Kipfenberg beliefert internationale Unternehmen mit pharmazeutischen Glasverpackungen – zum Beispiel mit Infusionsflaschen und Ampullen. Doch für die Produktion ist der Betrieb auf Gas angewiesen. Geschäftsführer Claus Meilinger weiß, dass eine unzureichende Gaszufuhr im Zuge des Ukraine-Kriegs weitreichende Folgen haben würde: O-TON CLAUS MEILINGER "Also wir sprechen hier von ungefähr 50 Wannen in Deutschland, die alle dann betroffen wären, die nicht mehr produzieren können. Das heißt, sie hätten kein Glas mehr für die Pharmaindustrie, für lebensnotwendige Medikamente. Also zum Beispiel stellen wir Flaschen für Krebsmedikamente her auch. Sie hätten für bestimmte Bereiche, stellen Sie sich vor, Lebensmittel, Ketchup-Flaschen oder Babynahrung, kein Glas mehr. Also eine Vielzahl von Produkten wäre nicht mehr möglich herzustellen.” Bislang konnte SGD Pharma durch Anpassungen bei der Produktion Engpässe vermeiden. Doch wenn plötzlich kein Gas mehr zur Verfügung stünde, hätte der Betrieb mit einem weiteren Problem zu kämpfen: Die Wannen, in denen das Glas geschmolzen wird, dürfen nicht herunterkühlen. Die Ofenanlage würde irreversibel geschädigt. Eine Wiederherstellung ist zeitaufwendig und teuer: Bis zu 50 Millionen Euro kann das kosten. Am Mittwoch gab der russische Gasriese Gazprom bekannt, seine Gaslieferungen an den dänischen Versorger Orsted und den in Deutschland tätigen Konzern Shell Energy zu stoppen. Die Versorgungssicherheit mit Gas in Deutschland sei jedoch weiterhin gewährleistet, so eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Mittwoch in Berlin.
Der Glashersteller SGD Pharma benötigt für die Produktion Gas. Im Zuge des Ukraine-Kriegs befürchtet der Geschäftsführer Claus Meilinger weitreichende Folgen.

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