Roman Haller hat das Morden der Nazis überlebt. Jetzt sorgt er sich sehr um den zunehmenden Anti-Semitismus in Deutschland und auch den Krieg in der Ukraine.
Video Holocaust-Überlebender mahnt zum Frieden

STORY: Roman Haller ist sich nicht sicher, an welchem Tag er geboren wurde, irgendwann zwischen dem 7. und 9. Mai 1944 in einem Bunker in einem Wald. Seine Mutter war schwanger, als sie und 11 andere jüdische Menschen von der polnischen Haushälterin einer Nazi-Familie in deren Keller versteckt wurden, bevor sie in einen Bunker verlegt wurden, als ihr Versteck zu gefährlich wurde. Haller ist heute 77 Jahre alt und lebt in München. Er ist einer von 100 Holocaust-Überlebenden, die ihre Stimmen in einem Gedenkvideo vereint haben, um die Menschen aufzufordern, die Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs nicht zu vergessen. "Die Erinnerung ist so wichtig, damit das, was geschehen ist, nie wieder geschehen kann. 'Nie wieder!', wie wir sagen. Es ist wichtig, sich mindestens einmal im Jahr daran zu erinnern, was passiert ist und wie es dazu kam." Heute sei es wichtig, dass die Menschen nach fast 80 Jahren in Frieden nicht wieder alles aus den Fugen geraten lassen. "Und gerade in Tagen wie diesen sehen wir, dass es nicht so selbstverständlich ist, dass wir in Frieden leben. Umso wichtiger ist es, dass wir uns daran erinnern, wie so etwas passieren kann: Durch Hass, durch Ignoranz, durch Wegschauen." Haller hofft, dass die Menschen auch die Gefahr des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland erkennen. Er nehme zu und das sei absolut gefährlich. Sechs Millionen Juden wurden im Holocaust ermordet.