Video In nur neun Minuten: Unbekannte rauben Goldschatz aus Museum

Video: In nur neun Minuten: Unbekannte rauben Goldschatz aus Museum
STORY: Nach dem Raub eines keltischen Goldschatzes aus einem Museum im bayerischen Manching sprechen die Ermittler von einer spektakulären Tat. Es handele sich um einen außergewöhnlichen Schaden, so die Münchener Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Rupert Gebhard, Leitender Sammlungsdirektor der Archäologischen Staatssammlung München, äußerte sich zur Höhe des Verlusts: "Wir sprechen natürlich von einem unermesslichen ideellen Verlust und Wert, den man aber so nicht beziffern kann. Tatsächlich haben solche Münzen auch einen Handelswert. Sie werden in Auktionshäusern gehandelt. Da ist der Wert pro Münze je nach Münzbild, also Stempelbild und Erhaltung, zwischen 3.000 und 4.000 Euro, sodass wir von einem Gesamtwert als Handelswert von ungefähr 1,6 Millionen sprechen." Bei dem Diebesgut handelt es sich nach offiziellen Angaben um den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts, der 1999 bei Ausgrabungen südlich des antiken Hafens der Keltenstadt von Manching entdeckt wurde, wie Gebhard sagte. Darunter befanden sich 483 Goldmünzen, sogenannte Statere, von jeweils 7,2 Gramm Gewicht. Der Schatz soll so um 100 vor Christus vergraben worden sein. Die genaue Anzahl der Täter sei noch unklar, sagte Guido Limmer, Vizepräsident des bayerischen Landeskriminalamtes. "Wir gehen davon aus, dass es kein Einzeltäter war, dass es mehrere Personen waren, die diese Tat begangen haben, dass sie wohl sehr gut informiert waren über die Gegebenheiten vor Ort und möglicherweise auch über die Sicherungsvorkehrungen." In der Nacht zum Dienstag hätten die Täter eine Fluchttür aufgehebelt. Im ersten Stock des Museums sei dann die Panzerglasscheibe der im Boden eingelassene Vitrine zerstört worden. Der Vorgang habe laut Aufzeichnungen der Alarmanlage rund neun Minuten gedauert. Den Angaben zufolge löste die automatisierte Anlage des Museums ein Signal aus. Da zu diesem Zeitpunkt aber die Telefon- und Internet-Versorgung ausgefallen war, wurde der Alarm nicht an die Sicherheitszentrale der Wachfirma weitergeleitet. Die Polizei wurde am Dienstagmorgen von einem Museumsmitarbeiter verständigt. Zuvor hatten ebenfalls Unbekannte eine Glasfaser-Verteilerstelle der Deutschen Telekom in Manching beschädigt. Die Ermittler sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen den Taten.
Bei dem Diebesgut handelt es sich nach offiziellen Angaben um den größten keltischen Goldfund des 20. Jahrhunderts mit 483 Münzen.

PRODUKTE & TIPPS