Der Bischof von München und Freising feierte am Sonntag in der bayerischen Landeshauptstadt eine Messe im Zeichen der Regenbogenfahne.
Video Katholische Kirche in bunt: Queerer Gottesdienst mit Kardinal Marx

STORY: Ein Gottesdienst im Zeichen der Regenbogenfahne, im Zeichen der Vielfalt, fand am Sonntag in München statt. Eine Messe als Bekenntnis zu Menschen, die sich als queer verstehen, diesmal gefeiert von Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising. Im Gepäck hatte er diese Botschaft: "Auch ich hätte mir vielleicht vor 20 Jahren, vielleicht auch schon vor 15 Jahren noch nicht vorstellen können, hier zu sein jetzt, mit Ihnen zusammen. Und ich bin auch froh darüber. (...) Sie gehören dazu. Sie sind willkommen. Sie gehören zu uns. Und das müssen wir miteinander voranbringen, miteinander vorantreiben. Da stehe ich dafür ein und möchte das auf jeden Fall Schritt für Schritt erreichen, dass wir eine inklusive Kirche werden." Stimmen nach der Predigt, so von Thomas Nahrmann, Sprecher der Queren Gemeinde München: "Wir erhoffen uns, nicht nur für uns, sondern für alle queeren Menschen mehr Akzeptanz, Toleranz, Respekt vor dem, was wir tun und so wie wir leben. Dass es genauso gottgewollt ist und dass wir geliebt sind, wie alle andere auch." Und Gottesdienstteilnehmer Wolfgang Scheel meint: "Für mich ist das sehr wichtig, aus ökumenischer Sicht. Ich bin evangelischer Christ und nehme gerne am Queer-Gottesdienst fast von Anfang an teil und freue mich, dass ein so prominenter Vertreter der katholischen Kirche, der Leiter der Diözese, diesen Gottesdienst dadurch unterstützt, dass er kommt." Im Januar hatten sich 125 Beschäftigte der Kirche als queer geoutet, unter dem #OutInChurch, als Protest gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing hatte zuletzt eine Änderung des Arbeitsrecht der katholischen Kirche angekündigt. Bisher kann es den Arbeitsplatz kosten, wenn sich Mitarbeitende etwa zu einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft bekennen.