Wagner-Chef Prigoschin gehe nach Belarus. Er und seine am Marsch auf die Hauptstadt beteiligten Kämpfer erhielten Straffreiheit. Söldner, die sich nicht beteiligt hätten, erhielten Arbeitsverträge mit dem russischen Verteidigungsministerium. Die unübersichtliche Lage in Russland hatte Beobachter im In- und Ausland in Sorge versetzt.
Video Kreml-Sprecher: Vorrücken der Wagner-Söldner auf Moskau mit Abkommen beendet

STORY: Der offene Machtkampf zwischen dem Kreml und Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist nach einem Marsch der Söldner auf Moskau beendet worden - und zwar mit einer Vereinbarung. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow erklärte am späten Samstagabend, Prigoschin werde nach Belarus gehen und die Anklage gegen ihn werde fallengelassen. Zuvor hatten seine Kämpfer die südrussische Millionenstadt Rostow am Don wohl ohne Widerstand der Bevölkerung besetzt und waren dann in einem Militär-Konvoi in einer stundenlangen Fahrt auf Moskau vorgerückt. Prigoschin zufolge kamen sie bis auf 200 Kilometer heran. Dann habe er sie zurück in ihre Stützpunkte beordert. Die Vereinbarung sei vom belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko vermittelt worden, sagte Kreml-Sprecher Peskow. Putin habe dem zugestimmt. Wagner-Kämpfer, die sich nicht am Marsch beteiligt hätten, sollen angeblich Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium abschließen, die Teilnehmer erhielten Straffreiheit, wegen ihrer früheren Verdienste um die Nation. Beide Parteien betonten, mit der Vereinbarung Blutvergießen zu vermeiden. In einem Video der russischen Agentur RIA war zu sehen, wie Prigoschin das militärische Hauptquartier der Region in Rostow in einem Geländewagen verließ. Putin hatte Prigoschin zuvor Verrat vorgeworfen. Kurz nach der Bekanntgabe der Vereinbarung zogen Wagner-Kämpfer aus Rostow am Don ab. Sie hatten auch Militäreinrichtungen in der Stadt Woronesch auf dem halben Weg nach Moskau unter ihre Kontrolle gebracht.