Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bis Ende nächster Woche das Ministerium, die Bundeswehr und die Industrie mit einer Analyse beauftragt und die weitere Beschaffung des Panzers vorerst ausgesetzt.
Video Lambrecht stellt nach Ausfall Zukunft des Schützenpanzers Puma infrage

STORY: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht ist am Montag zu einem zweitägigen Besuch in der Slowakei eingetroffen. In der Hauptstadt Bratislava wurde dabei der erste von 15 älteren Leopard-2-Panzern aus deutschen Industriebeständen übergeben. Im Zuge eines sogenannten Ringtauschs liefert die Slowakei dafür der Ukraine, Schützenpanzer sowjetischer Bauart zum Kampf gegen Russland. Im Zusammenhang mit dem Ausfall von 18 deutschen Schützenpanzern des Typs Puma stellte die SPD-Politikerin dessen Zukunft in Zweifel. "Ich erwarte von der Industrie, dass sie die Schäden, die jetzt am Puma aufgetreten sind, sehr, sehr schnell behoben werden. Hier ist die Industrie jetzt in der Verantwortung. Und das ist etwas, was ich ganz klar einfordere. Ich fordere aber darüber hinaus auch ein, dass wir eine Verlässlichkeit erreichen in Bezug auf den Puma, der über ständige Instandsetzung hinausgeht. Das heißt, wir brauchen jetzt sehr schnell die Instandsetzung der entsprechenden Pumas. Aber wir brauchen darüber hinaus eine verlässliche Perspektive. Wenn mit diesem System weiter geplant werden soll." Lambrecht hat bis Ende nächster Woche das Ministerium, die Bundeswehr und die Industrie mit einer Analyse beauftragt und die weitere Beschaffung des Panzers vorerst ausgesetzt. Medienberichten zufolge sei nach einer Schießübung von 18 hochmodernen Schützenpanzern kein einziger mehr einsatzbereit gewesen. Die Probleme reichten von abgenutzten Zahnrädern bis hin zu Defekten der Elektronik. Die Panzer waren auch für den Einsatz der Bundeswehr in der schnellen Eingreiftruppe der Nato zum 1. Januar 2023 vorgesehen. Lambrecht betonte jedoch, dass die Nato sich dennoch weiter darauf verlassen könne, dass die Bundeswehr ihre Pflichten erfüllen werde.